Ein grandioser Abschied
Erich Broy dirigierte sein letztes Konzert mit dem Leipheimer Barock-Ensemble
Erich Broy, Dirigent des Leipheimer Barock-Ensembles, hat seine Gefühle während des letzten Konzerts unter seiner Leitung am vergangenen Sonntag so beschrieben: „Ein bisschen Wehmut kam da schon auf.“ Aus Altersgründen legt Broy den Taktstock beiseite. Einen Nachfolger gibt es bisher noch nicht. Leipheims Bürgermeister Christian Konrad gönnt dem Dirigenten, der schon über 80 Jahre alt ist, seinen Ruhestand. Er dankte Broy für die jahrzehntelange Bereicherung des Leipheimer Kulturprogramms. In 40 Jahren fanden 58 Konzerte unter dem Titel „Stunde der Kammermusik“ statt. Den Dankesworten schloss sich Kulturamtsleiterin Cordula Baier an. Sie würdigte „Engagement und Herzblut“, das Broy in die Konzerte steckte. Als Geschenk gab es nicht nur Rotwein, sondern auch einen Mitschnitt seines letzten Konzerts auf CD.
Die 58. Stunde der Kammermusik begann allerdings ohne Broys Dirigat mit einer kleinen Besetzung. Die Sopranistin Iris Lutzmann wurde begleitet von Heidrun Krech-Hemminger (Violine), Helmut Wagenmann (Cello) und Andreas Käßmeyer (Cembalo). Zum Vortrag kam „Süße Stille, sanfte Quelle“ aus den Neun Deutschen Arien von Georg Friedrich Händel (1685-1759). Im Jahr 1729 vertonte Händel neun Gedichte aus der Sammlung „Irdisches Vergnügen in Gott“ des Hamburger Ratsherrn Barthold Heinrich Brockes (1680-1747). Dass in der Ruhe die Kraft liegt, zeigt Lutzmann mit kraftvoll fallenden Tönen zu den ersten Worten des Gedichts „Süße Stille, sanfte Quelle ruhiger Gelassenheit“. Im zweiten Teil des Gedichts wird das Erfreuen der Seele dargestellt. Das gesamte Orchester unter Broys Leitung begleitete anschließend den Solisten Edgar Schneider beim Trompetenkonzert in D-Dur von Georg Philipp Telemann (1681-1767). Auch wenn einige Trompetentöne unsauber waren, vor allem am Anfang des ersten Satzes, ist doch die große Leidenschaft des Interpreten zu bemerken. Der erste Satz (Spirituoso) klang wie ein traurig seufzendes Herz, der zweite Satz (Largo) war pastos erhaben. Wie ein schmissiger Marsch mit zackigen Fanfaren wirkte der dritte Satz (Vivace). Das Orchester kam bei Frage-Antwort-Spielen im dritten Satz oder bei jazzig anmutenden Zwischenspielen im zweiten Satz gut zur Geltung.
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