Ein musikalisches Abenteuer
Vier Saxofone und eine Sängerin: Das Günzburger Publikum ist von diesem Experiment begeistert
Ein voller Saal und begeisterte Besucher, ein Experiment, das rundherum geglückt ist und den Konzertgästen eine besondere Premiere bescherte: Saxofourte Songbook. Vier Saxofone und eine Sängerin. Es ist schon ein musikalisches Abenteuer, auf das sich die fünf Musiker eingelassen haben. Sie sind für ihre Offenheit für Neues und scheinbar Unerhörtes bekannt. Denn allein die Vorstellung, ein Ensemble allein aus Saxofonen zu bilden, mag einen klassischen Musiker erst einmal befremden. Doch wenn Saxofourte zu spielen beginnt, sind alle Bedenken aus der Welt geräumt. Es gelingt ihnen meisterlich, aus vier gleichartigen Instrumenten ein Orchester klingen zu lassen. Nun aber sollte dem seltenen Arrangement noch eines aufgesetzt werden: Gesang. Im Konzertsaal der Günzburger Musikschule fand das Quartett den optimalen Rahmen für das Vorhaben. Hausherr Joe Gleixner und Peter Lederle vom Musikhaus unterstützten die Idee der Virtuosen, mit Kathrin Sälzle den singenden Saxofonen eine menschliche Stimme zur Seite zu stellen.
Das Resultat erfreute: Sälzle gelang es scheinbar mühelos, den vier Saxofonen nicht nur Stand zu halten, sondern sie mit ihrer kraft- und ausdrucksvollen Stimme zu überflügeln. Die fünf Musiker bilden eine kongeniale Gruppe, in der jeder sein Optimum einbringt, als hervorragender Solist brillieren kann und sich nichtsdestotrotz in das Team einfügt. Und so erlebten die Zuhörer ein Konzert von Bach bis Beatles, geprägt von Leidenschaft und Hingabe, von Präzision und Perfektion. Als Moderator des Premierenabends fungierte der Krefelder Simon Hanrath, der auf entspannt lockere Art zwischen den meist auswendig gespielten Stücken die Entstehungsgeschichte des neuen Quintetts verriet. Es sei eine typische Schnapsidee gewesen, geboren zu später Stunde, aus dem Willen, Kathrin, die Sängerin und Ehefrau von Saxofourte-Gründer Thomas Sälzle, in das Team zu integrieren. Allerdings sei es nicht einfach gewesen, Musikstücke zu finden, in denen sich vier Saxofone, ein an sich schon äußerst seltenes Ensemble, mit Gesang verbinden lassen. Aus einem lockeren Brainstorming heraus sei das Programm des Abends entstanden, in dem ein wesentlicher Teil von lateinamerikanischen Rhythmen getragen wurde. Tango, Samba, Salsa. Schwermut und Freude, Verführung und Tanz, Liebe und Klage. Kathrin Sälzle verwandelte sich in den Werken der zeitgenössischen südamerikanischen Komponisten in eine expressive, glutvolle Latina, die ihre Gefühle mit Stimmgewalt ausdrückte. Doch auch die Songs von John Lennon und Paul McCartney, arrangiert von Sebastian Gottschick, gelangen ihr perfekt. Die großartigen Interpretationen der Saxofonisten ergänzten die Lieder zu wunderbar stimmigen, harmonischen Stücken, in denen die einzelnen Spieler ihr Instrument immer wieder zum Singen brachten, als Solostimme über den anderen schweben ließen, um schließlich zum einheitlichen Klangkörper zurückzukommen. Übergangslos wechselten sie Temperament, Rhythmus, Klangfarbe, nahmen die Zuhörer mit auf ihrer Reise durch die Klangwelten.
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