Herzlichkeit und harte Hände bei der Boxmeisterschaft
Im Rückblick auf die schwäbische Meisterschaft bleibt viel mehr hängen als die Titelgewinne des Gastgebers.
Es ist Teil der Faszination dieses Sports, dass es beim Boxen zugeht wie im richtigen Leben. Mal greifst du nach den Sternen, mal liegst du am Boden. Ziemlich weit oben auf dieser Skala befinden sich nach den schwäbischen Meisterschaften in der Güssenhalle die gastgebenden Boxer des VfL Leipheim. Zwei Titelgewinne und eine Vizemeisterschaft, dazu übers Wochenende 500 begeisterte Zuschauer sowie riesiges Lob von den Verbandsoberen – kein Wunder, dass sich Abteilungsleiter und Trainer Robert Roh nach eigenen Angaben „wie in Trance“ befand, ehe er sich nach vielen Wochen der Vorbereitung und zwei Tagen Dauerstress in der Halle zum Abbauen und damit zu weiteren Belastungen verabschiedete.
Wenn Roh mit ein wenig Abstand an diese Titelkämpfe zurückdenken wird, dürfte „Stress“ trotzdem so ziemlich das letzte Wort sein, das ihm einfällt. „Meine Jungs haben mich unheimlich stolz gemacht“, sagte er gestern, und dieses Gefühl wird noch lange unvermindert anhalten. Drei von vier Kämpfern brachte der VfL-Coach ins Finale (gegen seinen großartigen Schwergewichtler Viktor Göttmann wollte mal wieder kein schwäbischer Kontrahent antreten), zwei durften den Siegerpokal mit nach Hause nehmen. Von so viel Lorbeer hatte Roh nicht einmal im Geheimen geträumt. Wohl deshalb hopste der normalerweise so ruhige, zurückhaltende Chef der VfL-Boxer total losgelöst und vor Freude juchzend durch die Halle, nachdem sein Schützling Edwin Reicherd gleich zum Auftakt des Sonntags im ersten Finalkampf seiner noch jungen Karriere hochverdient den Titel geholt hatte. Seinen Überfall-Kampfstil, der die Fans ein wenig an Mike Tyson in dessen besten Tagen erinnerte, erklärte der 15-jährige Schüler hinterher lässig: „Weil ich kleiner bin als der Gegner, muss ich draufgehen.“ Roh hörte es und fügte mit einem geradezu liebevollen Blick auf sein Talent an: „So boxt er halt. Anders könnte ich ihn gar nicht ausbilden.“
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