Kommentar: Die Ermittlungen sind eine Chance
Über Jahre hinweg hat es Versäumnisse in Burgau bei der Erhebung von Abwassergebühren gegeben. Das ist jetzt ein Fall für die Justiz. Jetzt muss die Aufklärung endlich beginnen.
Die angeblich nicht kalkulierten Abwassergebühren in Burgau werden allmählich zu einem unendlichen Thema. Immer wieder gibt es neue Details, die an die Öffentlichkeit kommen. Doch statt endlich alle Fakten auf den Tisch zu legen, würden die Verantwortlichen am liebsten einen Schlussstrich ziehen – ohne die immer wieder versprochene Aufklärung selbst vorangebracht zu haben. Damit erweisen sie aber weder sich selbst noch den Bürgern, um deren Geld es hier geht, einen Dienst. Wie in der großen Politik nährt dieses Vorgehen auch im kommunalen Bereich nur die Skepsis, dass das ganze Ausmaß tatsächlich bekannt ist.
Noch ergeben die einzelnen Teile dieses komplizierten Puzzles kein klares Bild. Was aber bereits zu sehen ist, lässt große Zweifel daran aufkommen, dass hier lediglich etwas vergessen wurde – was angesichts des Zeitraums schlimm genug wäre und wiederum an der Kompetenz der Verantwortlichen zweifeln ließe. Wie kann es beispielsweise sein, dass behauptet wird, über Jahre habe es keine Kalkulation gegeben, wodurch alle vom hohen Defizit überrascht wurden? Es gibt bereits jetzt genug Dokumente, die beweisen, dass die Abwasserbeseitigung über Jahre hinweg nicht kostendeckend war und dies dem Bürgermeister sowie Ratsmitgliedern bekannt gewesen sein muss.
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