Menschen, von Verlust gezeichnet
Eine Dauerausstellung mit dem Titel "Neue Heimat Mittelschwaben - Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten" öffnet am 21. Mai in Krumbach.
Für Augenblicke ist sie mit sich allein. Anita Roth blickt gedankenverloren auf dieses Bild. Es zeigt Heimatvertriebene, die im Krumbacher Stadtsaal eine erste Bleibe gefunden haben. Ihre Gesichter lassen Resignation und Hoffnungslosigkeit erahnen. Welche Odyssee haben sie hinter sich? Und welche Perspektive kann ihnen das Leben noch bieten? Flucht und Vertreibung im Zuge des Zweiten Weltkrieges: Es ist einer der bedeutendsten Einschnitte der Geschichte. Und dieser Einschnitt hat auch unsere Region nach 1945 maßgeblich verändert. In einer neuen Dauerausstellung soll dies auf eine besondere Weise gewürdigt werden. Anita Roth hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Geschichte der Flucht und der Vertreibung beschäftigt. „Es waren für mich sehr emotionale Momente“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.
Anita Roth, seit Anfang 2012 Museumsleiterin, ist 1977 in Ilmenau/Thüringen geboren. Sie erinnert sich an den Geschichtsunterricht in der damaligen DDR. Das Thema Vertreibung sei bewusst ausgeklammert worden. Im Unterricht sei zum Beispiel der schlesische Weberaufstand 1844 behandelt worden, aber es sei nicht erklärt worden, wo Schlesien liege und auf welch wechselvolle Geschichte diese Region zurückblicke. Vertriebene wurden in der DDR „Umsiedler“ genannt, das Thema fand offiziell sozusagen nicht statt. Bei der Beschäftigung mit Flucht und Vertreibung habe sie in den letzten Monaten manche Wissenslücke schließen können, sagt die Museumsleiterin.
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