„Morddrohungen waren Alltag“
Warum der 48-jährige Angeklagte im Vergewaltigungsprozess trotzdem freigesprochen wird
Noch gestern Vormittag sah es nicht so gut aus für den Angeklagten: Seine beiden Söhne hatten den 48-Jährigen im Vergewaltigungsprozess (wir berichteten) schwer belastet. Aber am Ende der Verhandlung lautete das Urteil Freispruch, weil ihm das schwere Sexualdelikt an der Ehefrau nicht nachweisbar war.
„Die Beratungszeit zeigt, dass wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben“, sagte Vorsitzende Richterin Franziska Braun bei der Urteilsverkündung. Dem Angeklagten war wie berichtet dreifache Vergewaltigung der zwei Jahre jüngeren Ehefrau vorgeworfen worden, dazu Bedrohung und Körperverletzung. Die Taten sollen sich laut Staatsanwaltschaft zwischen 2006 und 2012 im Bereich Krumbach ereignet haben. Am gestrigen zweiten Prozesstag sagten weitere Zeugen aus, darunter die beiden erwachsenen Söhne des Paares. Sie schilderten den Angeklagten als despotischen Vater. „Morddrohungen waren Alltag“, sagte der jüngere der beiden Brüder. Ständig habe der Vater die Familie unter Druck gesetzt, die Mutter sei häufiger geschlagen worden. Im ersten Vergewaltigungsfall habe er Schreie aus dem Schlafzimmer gehört, klopfte an der Tür, der Vater, bekleidet mit Unterhose und Hemd, öffnete. Aber so, dass er die Mutter nicht habe sehen können. Zwei Minuten später sei der Vater ins Wohnzimmer gestürmt mit einem großen Messer in der Hand und habe ihm gedroht, den Kopf abzuschneiden. Ähnlich beschrieb der ältere Bruder die Situation der aus dem Kosovo stammenden Familie. In einer Verhandlungspause schätzte der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Guntram Marx (Krumbach), die Aussichten für seinen Mandanten als problematisch ein.
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