Familienförderung: Mutti (nicht nur) für einen Tag

VonHelmut Kircher

Der Landkreis will mit Kinderbetreuung durch Tagesmütter familienfreundlich punkten. Landrat Hafner: Die Chemie muss stimmen

Burgau/Günzburg Schon vor dem Haus in der Burgauer Brementalstraße verbreitet sich ein Hauch von Kinderparadies mit Abenteuerattribut: blühender Ginster im grünenden Garten, mit diversen Restbeständen gut bestückte Holzhütte, Kinderschaukel und ein hölzernes Schaf der Marke uriger Eigenbau, mit weißem Zottelpelz auf sperrigen Beinen. Nach dem Klingeln an der Haustür dringt aus dem Inneren ein Ruf aus frohlockendem Kindermund: „Die Mama kommt.“ Doch nein, nicht sie, der Mann von der Zeitung mit dem Fotoapparat steht da, und Klein-Dana weiß, was in diesem Falle erwartet wird, ein fideles „Ha-Ha-Ha“ nach Art des immer lächelnden Breitmaulfrosches. Drinnen setzt sich fort, was sich draußen andeutet. Helles, großes Wohnzimmer mit Kuschelecken und Plüschtieren, auf dem Boden ein ausreichendes, doch gut überschaubares Quantum spieltauglichen Zubehörs, nach Kinderart natürlich weiträumig verteilt. Mit ihrer Lebenserfahrung von drei Jahren deutet Dana dies als „Schweinerei“. Und bleibt bei ihrem Urteil, trotz besänftigenden Einspruchs seitens der Erwachsenen. Deren Wort ist, zumindest heute beim Besuch bei Tagesmutter Susanne Pommer, von einigem Gewicht, haben sich doch, neben Heidi Sayle, Mama der Dreijährigen, Landrat Hubert Hafner sowie Brigitte Förster von der Fachstelle Sozialdienst beim Landratsamt Günzburg, der zuständigen Abteilung bei der Vermittlung von Kinderbetreuung durch Tagespflegefamilien, eingefunden.

„Wir wollen ja einen familien- und kinderfreundlichen Landkreis“, konstatiert der Landrat unter Hinzufügung von: „... und ein bisschen besser sein als andere.“ Ein ausreichend gedeckter Bedarf an qualifizierten Tagesmüttern, „als Ergänzung zu Kindergarten und Kindertagesstätte“, sei da der durchaus richtige Weg. Allerdings, fügt die Fachstellenleiterin an, sei die Tätigkeit einer Tagesmutter an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. „Vom Fach“ müsse sie sein oder einen 100-stündigen Vorbereitungskurs absolvieren.

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