Pilgern für den Frieden
Seit 90 Jahren gibt es die Männer- und Soldatenwallfahrt nach Allerheiligen. Warum die Tradition bewahrt werden soll.
Was für eine Vorstellung: Eine Frau läuft bei einer Männer- und Soldatenwallfahrt mit. Noch dazu mit einem Kinderwagen. Undenkbar, sogar strikt verboten vor 90 Jahren, als zum ersten Mal eine Gruppe Männer zur Wallfahrtskirche Allerheiligen pilgerte und im Anschluss einen Verein gründete. Seitdem hat sich viel verändert, die Männerdomäne wurde aufgebrochen. Trotzdem schwinden langsam, aber sicher die Mitglieder. Die Frage, warum es heutzutage noch Soldatenwallfahrten gibt, bekommt der Vereinsvorsitzende Josef Hildensperger öfter zu hören. Er verteidigt sie vehement: „Man darf die Vergangenheit nicht vergessen. Und in Zeiten, in denen Krieg und Terror herrschen, muss man umso mehr für Frieden bitten.“ Deshalb hat Hildensperger auch intensiv das 90-jährige Jubiläum seines Vereins organisiert – und natürlich die Wallfahrt am Sonntag, 8. Mai.
Es ist eine der wenigen Ausnahmen, dass am Muttertag nach Allerheilgen gepilgert wird. Die Tradition will es, dass die Wallfahrt am dritten Sonntag im Mai stattfindet. Doch auf dieses Wochenende fällt heuer Pfingsten, also muss früher gewallfahrt werden. Nur einmal in der Geschichte, im Jahr 1969, ging die Wallfahrt deutlich später, erst im Juni, über die Bühne. Das Deckengemälde drohte abzustürzen, die Kirche wurde gesperrt, der Gottesdienst wurde unter freiem Himmel abgehalten. Immerhin fand er statt, mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und viele Jahre musste die Wallfahrt ganz ruhen. Warum jedoch 1933 bis 1935 keine Musikkapelle in der Kirche spielen durfte, konnte Hildensperger nicht herausfinden. Es sei jedoch explizit im Protokoll festgehalten worden. Die Wallfahrer wussten sich aber zu helfen: Sie hielten einfach einen Feldgottesdienst ab, da durften die Musiker nach Lust und Laune singen.
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