Seit 50 Jahren ein Ort der Versöhnung
Was Knochenreste und die frühere Neu-Ulmer US-Garnison mit der evangelische Kirche Offingen zu tun haben
Erwin Merkle kann sich noch genau an die Gottesdienste erinnern, als es die Versöhnerkirche in Offingen noch nicht gab. Sie fanden in Schulen, im Kameradschaftshaus in der Bayerischen Wollfilzfabrik – der heutigen BWF-Group – und in der Sankt-Leonhards-Kapelle statt. Dann endlich, am 2. Januar 1966, wurde die erste evangelische Kirche in Offingen eingeweiht. Mittlerweile hat die evangelische Glaubensgemeinschaft im Ort 700 Mitglieder.
Merkle ist 1936 in Neu-Ulm geboren, zog zehn Jahre später nach Offingen und lebt seitdem dort. Sein Haus hat der gelernte Schreiner 1959 gebaut, damals noch im Neubaugebiet. Heute blickt er direkt von seinem Garten aus auf die Kirche. Merkle ist also der Nachbar des Gotteshauses. Eigentlich sollte ein neues Wohnhaus auf dem Bauplatz der heutigen Versöhnerkirche entstehen. Doch bei den Ausgrabungen bargen Bauarbeiter Knochenreste aus vergangener Zeit. „Das war mal ein Pestfriedhof. Auch Selbstmörder und Wasserleichen wurden dort bestattet“, erzählt Merkle. Er kennt sich mit der Kirchengeschichte aus, war selbst sechs Jahre lang im Kirchenvorstand und besucht noch immer regelmäßig die Gottesdienste. Er war es auch, der das Insektenhotel neben der Kirche vorgeschlagen und selbst gebaut hat. Wegen der Knochenreste wurde das Wohnhaus nicht gebaut, dafür aber eine Kirche für die damals 200 evangelischen Gläubigen aus Offingen. Franz Lichtblau und Ludwig J. N. Bauer haben die Versöhnerkirche geplant, Pfarrer Karl Klein und Oberkirchenrat Hans Schmidt weihten sie ein. Mehr als 250 Menschen haben in ihr Platz. Auch Merkle feierte dort schon Gottesdienste mit seiner Verwandtschaft. Er erinnert sich gerne an seinen schönsten Kirchenmoment: „Das war meine Goldene Hochzeit vor fünf Jahren.“
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