Tuba im Turbogang
Was dem 16-Jährigen Leon Werner Musik bedeutet. Warum er als Posaunist so schnell ein neues Blasinstrument gelernt hat. Und welche besondere Rolle er heute spielen wird.
Also die Posaune ist ein wenig handlicher. Die kann er mal kurz in ein speziell dafür vorgefertigtes Gepäckstück legen, den kleinen Instrumentenkoffer zuklappen, ihn auf den Rücken schnallen; danach geht’s rauf aufs Fahrrad und damit in die Musikprobe. Die Tuba, die ihn gerade oft begleitet, gibt sich da schon sperriger. Außerdem ist sie mit ungefähr zwölf Kilogramm ein wahres Schwergewicht in der Welt der Blasinstrumente.
Eines, für das Leon Werner offenbar das richtige Händchen hat. Der 16-Jährige aus dem Günzburger Stadtteil Wasserburg hat vom Leiter der Günzburger Musikschule, Jürgen Gleixner, eine besondere Aufgabe bekommen. Und er hat diese Herausforderung angenommen: Heute Abend präsentiert nicht nur der bundesweit bekannte Ulmer Neurowissenschaftler und Bestsellerautor Manfred Spitzer in Günzburg wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, was Musizieren für die Gehirnentwicklung bedeutet. Zu Beginn der Veranstaltung im Forum am Hofgarten (19 Uhr, Eintritt frei) wird ein Ensemble der Musikschule eine Eröffnungsfanfare spielen. Von den rund zwei Dutzend Kindern und Jugendlichen ist Leon Werner der einzige, der im Turbogang für diese Nummer umgeschult hat – von der Posaune, die er mit sieben Jahren begonnen hat zu lernen, zur handfesten Tuba mit ihren tiefen Tönen. Und das in zwei Monaten. „Leon spielt ein Solo aus der Hüfte heraus und bläst es ins Volk“, lobt Musikschulchef Gleixner die Bühnenpräsenz des Jugendlichen. Und seinen Fleiß.
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