Unfallzahlen sollten sinken - doch das tun sie nicht
Die Zahl der Unfälle im Bereich des Präsidiums Schwaben Süd/West ist auf einem Höchststand. Was die Polizei als Ursache sieht – und was sie dagegen tun will.
Das Video, das Jürgen Krautwald den Pressevertretern da vorführt, hinterlässt Kopfschütteln. Eine Autofahrerin hat es aufgenommen: Die kurze Sequenz zeigt eine Rettungsgasse auf der Autobahn, Fahrzeuge haben sich links und rechts aufgereiht, um in der Mitte Platz zu lassen für die Rettungskräfte, die ein Stück weiter zu einem Unfall fahren sollen, um dort Menschen zu helfen. Doch durch die Rettungsgasse fährt in diesem Moment kein Polizeiauto, Feuerwehrfahrzeug oder ein Rettungswagen – sondern ein Lastwagen in flottem Tempo.
Was der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in dem kurzen Film zeigt, ist exemplarisch für das, was Polizeivizepräsident Guido Limmer und der Chef der Autobahnpolizei Günzburg, Werner Schedel, aus der Unfallstatistik des Jahres 2017 berichten: Unachtsamkeit, Selbstüberschätzung und Sorglosigkeit sind der Grund für die meisten der 28 216 Unfälle, die sich im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums von der Donau bis zu den Allgäuer Alpen ereignet haben. 70 Menschen starben in diesem Jahr bei Unfällen. „Damit haben wir unser langfristiges Ziel, die Unfallzahlen und die Zahl der Unfalltoten bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren, erneut verfehlt“, sagt Limmer.
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