Viele Hausärzte finden keinen Nachfolger mehr
Allgemeinmediziner will kaum noch jemand sein. Die Nachfolger-Suche ist zunehmend schwierig. Was bedeutet das für die Menschen im Landkreis?
Es sind Hausbesuche, die gehen auch einem erfahrenen Mediziner nahe. Dr. Wolfgang Stolle, der 63-Jährige hat eine Gemeinschaftspraxis in Kötz, ist an diesem Abend bei einem Patienten, den er seit seiner Zeit als Assistenzarzt am Krankenhaus kennt. Damals war der Mann, der etwas älter als Stolle ist, „ein Top-Pfleger“. Heute sitzt er nach einer Gehirntumor-Operation im Rollstuhl. Der Eingriff war gut verlaufen, trotzdem ist der Patient stark körperlich beeinträchtigt und auch geistig nicht immer fit.
Der Arzt schaut nach dem alten Bekannten, denn die Kinder sind sich unschlüssig, ob die Medikamente nicht zu hart für ihren Vater sind. Der winselt während des Besuchs vor Schmerzen. Weil häufigeres Bewegen geholfen habe, verschreibt Stolle regelmäßige Krankengymnastik, neue Stützstrümpfe und er passt die Medikamente an. Die Kinder sind zufrieden. In einer Woche wird er wieder nach ihm sehen. Das gehört zum Beruf. Wie auch das Beste daraus machen zu müssen, dass sich weder das Krankenhaus noch die Fachklinik für den Mann zuständig gefühlt habe, wie Stolle sagt. An diesem Abend schaut er auch noch nach ein paar weiteren Patienten und Papierkram steht später ebenfalls an. Der Feierabend ist auch kurz vor 20 Uhr noch lange nicht in Sicht. Stolle ist zufrieden mit seinem Beruf, die Arbeitsbelastung ist aber ein Grund, warum junge Mediziner nur noch selten Hausarzt werden wollen.
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