Günzburg: Von Alzheimer über Diabetes bis Krebs

VonWalter Kaiser

18 Selbsthilfegruppen informieren bei einer Ausstellung in der Kreisklinik über ihre vielfältigen Angebote.

Niemand ist gern auf sich allein gestellt. Erst recht nicht bei einer schweren, womöglich chronischen, Krankheit. Etwa 30 Selbsthilfegruppen gibt es im Landkreis Günzburg. Sie stehen betroffenen Patienten und ihren Angehörigen von A wie Alzheimer bis S wie Stoma-Träger mit Rat und Tat zur Seite. 18 dieser Selbsthilfegruppen präsentieren sich und ihre Angebote im Rahmen einer Ausstellung, die noch bis Ende Mai im Kreiskrankenhaus Günzburg zu sehen ist. Anschließend wird die Ausstellung in der Fachklinik Ichenhausen und in der Kreisklinik Krumbach gezeigt. Neben Info-Tafeln gibt es für Interessierte eine Fülle von Broschüren, Flyern und Kontaktadressen, auch von Selbsthilfegruppen außerhalb des Landkreises.

Das deutsche Gesundheitswesen ist für Laien kaum noch durchschaubar. Wer zahlt was, wo gibt es Begleitung und Unterstützung? An wen können sich Betroffene neben Arzt, Krankenhaus und Krankenkassen im Zweifelsfall sonst noch wenden? Einen Weg durch diesen Dschungel bieten die Selbsthilfegruppen mit ihren vielfältigen Angeboten und Erfahrungen. Deshalb seien sie für Patienten, Angehörige und Kreiskliniken gleichermaßen ein wichtiger Ansprechpartner, erklärte Volker Rehbein, der Verwaltungschef der Krankenhäuser des Landkreises, bei der Eröffnung der Ausstellung. Und die Selbsthilfegruppen seien ein Sprachrohr betroffener Patienten, um auch auf die Probleme der chronisch unterfinanzierten Krankenhäuser aufmerksam zu machen. Rehbeins Bitte an die anwesenden Vertreter der Selbsthilfegruppen: „Machen Sie sich stark für eine bessere Finanzausstattung der Kliniken.“ In seinem Grußwort erklärte Landrat Hubert Hafner, in einer „Gesellschaft zunehmender Vereinzelung“ seien die Selbsthilfegruppen „eine wichtige Stütze des unüberschaubaren Gesundheitssystems“. Sie böten das Gespräch, den Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung. Hafner: „Die Selbsthilfegruppen sind eine Lernwerkstatt für das Leben.“ Nach Angaben des Landrats gibt es in Bayern etwa 11000 Selbsthilfegruppen zu rund 800 gesundheitspolitischen Themen. Auch im Landkreis decken die Selbsthilfegruppen die häufigsten Krankheiten ab – von Asthma und Alzheimer über Diabetes und Krebs bis hin zu Rheuma oder Sehbehinderungen.

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