Widerstand ist in Günzburg zwecklos
Bis Aschermittwoch regiert der Stadtbutz, der Oberbürgermeister muss die Schlüssel an die Narren übergeben.
Im wohlig warmen Sitzungssaal wartete die Günzburger Obrigkeit, in diesem Fall Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Bürgermeister Anton Gollmitzer, einige Stadträte und viele aus der Stadtverwaltung, auf den angekündigten Rathaussturm der Stadtbutzen.
Die Narrenzunft des Günzburger Brauchtumsverein rückte, verstärkt durch die Haldenwanger Furzafang’r und ihren Zeisaheiser-Schimmel, die Offinger Muasgutt’r und die Reisensburger Feuerpudel, die Hochwanger Schilfgräbsler, zu den schrägen Klängen der Original Leipheimer Gassaheul’r und des Fanfarenzuges der Ichenhauser Feuerwehr an und eroberte mit viel Charme und jungen Gesichtern die Ratsstube. Widerstand war zwecklos, der Oberbürgermeister schwenkte die weiße Fahne und übergab den großen Rathausschlüssel. „Jetzt geben wir die Macht bis Aschermittwoch ab, doch wir werden Bilanz ziehen“, versprach Jauernig, ehe die Stadtobrigkeit von den Narren fest eingekesselt zum Marktplatz ziehen und zusehen musste, wie die Schlümpfe des Trachtenvereins als weithin sichtbares Zeichen der Machtübernahme den Narrenbaum aufstellten. Jauernig empfahl in wohlgesetzten Reimen den Stadtbutzen, Günzburg mit Leidenschaft und Liebe zu regieren. Als Regenten seien sie nicht zu beneiden, der Haushalt sei kleiner, das Hallenbad hinge in der Schwebe. „Es bleibt für euch also viel zu tun, doch erwartet dafür keinen Ruhm“, so das auf Zeit entmachtete Stadtoberhaupt. Zunftmeisterin Gaby Dolch ist nicht bange, weiß sie doch die munteren Stadtbutzen an ihrer Seite, vor allem heuer im 33. Jubiläumsjahr der Zunft. Zur Ehrung standen die Gründungsmitglieder Gottfried Schwarz, Erna Hötzel, Andrea Eckel und Gudrun Kohler sowie Marion Schwarz, die als Elfjährige ein Stadtbutz wurde und ebenfalls seit 33 Jahren aktiv ist, an.
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