Sportskanonen: Ein Mann, der Hindernisse und die Zeit stehen lässt

VonWilfried Läbe

Josef Weishaupt feiert heute in Jettingen seinen 60. Geburtstag

Jettingen Der Jettinger Reitersmann Josef Weishaupt feiert heute seinen 60. Geburtstag. Wer ihn in jüngster Zeit im Sattel gesehen hat (beim S***-Springen auf dem Schweizerhof in Kirchstockach bei München etwa oder bei den regionalen Großturnieren in Oberelchingen und Illertissen) mag es kaum glauben. Selbst mit der Lupe war da nichts von Pensionärsreife zu entdecken. Wer ihn über all die Jahre bei seiner Arbeit als Reiter und Ausbilder erlebt hat, fragt sich, ob der Mann die Fähigkeit hat, nicht nur die Hindernisse, sondern auch die Zeit stehen zu lassen. Und stets ist sein Name nicht nur in Jettingen oben geblieben, wo er neben seiner sportlichen Laufbahn über 30 Jahre als Gemeinderat und 18 Jahre als Dritter Bürgermeister am Ratstisch saß. Erfolgreiche Sportler sind eben auch ein Stück Ewigkeit in der Geschichte einer Gemeinde.

Doch von nichts kommt nichts. Alles, was Bestand hat, braucht solide Wurzeln. Josef Weishaupt war und ist einer, der nie allein von Hindernis zu Hindernis gedacht hat. Fasziniert vom Reitsport, davon besessen und doch bescheiden im Sieg und mutig in der Niederlage, hat er aus dem elterlichen landwirtschaftlichen Anwesen in der Oberen Maierhofstraße einen über die Grenzen Deutschlands hinaus anerkannten und geschätzten Ausbildungsstall gemacht. So mancher hätte da auf dem Weg zum Heute zumindest in Gedanken manchmal den Bettel hingeschmissen, doch Weishaupt wahrte sich als Leitspruch, was jeden guten Ausbilder und Sportreiter auszeichnet: Je heißer sich das Pferd gebärdet, desto kühleren Kopf muss der Reiter behalten.

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