Altem Handwerk zu neuem Ansehen verhelfen
Mustafa Tangüner aus Vöhringen ist Schneider mit einer Vorliebe für Jeans, die gebraucht aussehen.
Legere Jeans, dazu Pulli mit schmalen überlangen Ärmeln, individuell gestylte Frisur mit zwei Scheiteln, schicke Sonnenbrille – so steigt Mustafa Tangüner aus seinem silberfarbenen Mercedes-Coupé, ein echtes Hinguckerauto, fast schon ein Oldtimer. Wer den 30-Jährigen so sieht, käme nie auf den Gedanken, dass sein Arbeitsplatz eine Nähmaschine ist, Nadel und Faden, Schere und Bügeleisen sein Handwerkszeug. Mustafa arbeitet als Schneider, zunächst noch im Geschäft seiner Mutter im Stadtcenter. „Ich habe fest vor, selbstständig als Schneider zu arbeiten“, sagt er und lacht noch etwas schüchtern.
Mustafa Tangüner lebt in zweiter Generation in Deutschland, sein Deutsch ist einwandfrei, auch seine Umgangsformen. Gute Voraussetzungen für den Beruf eines Schneiders, weil da enger Kontakt gefragt ist. Als Schneider in einer Werkstatt zu arbeiten ist allerdings selten geworden. Und Mustafa weiß auch warum: „Heute gibt es keine Ausbildungsbetriebe mehr.“ Er kann einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Lehre vorweisen, das war für ihn wichtig. So wurde er also Fachkraft für Logistik und arbeitete beim Deutschen Paketdienst. „Es war eine Arbeit, die mich nicht ausfüllte“, sagt er rückblickend. „Ich habe lange überlegt, wie ich mein Leben beruflich gestalte. Modisch interessiert war ich schon immer. Warum nicht Schneider werden“, fragte er sich und zögerte nicht lange, um seinen Wunsch umzusetzen. Das muss nicht wundern. Denn seine Mutter Deniz Tangüner hatte in der Türkei Schneiderin gelernt und es dort bis zur Meisterin gebracht. Dann ging sie mit ihrem Mann nach Deutschland. Seit jetzt 25 Jahren führt sie eine Änderungsschneiderei, die nach dem Kundenaufkommen zu urteilen, gut angenommen wird.
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