Am Anfang steht das Wort
Unterstützerkreis will sich um Flüchtlinge in Illertissen kümmern. Noch ist die Sprache das Problem
Tigrinya ist eine Sprache, die in Eritrea und Äthiopien verbreitet ist, aber nicht im Illertal. Seit Ende vergangener Woche wohnen zehn junge Männer in der Illertisser Flüchtlingsunterkunft im alten LEW-Gebäude, die Tigrinya sprechen. Aber sonst fast nichts. Und das ist ein bisschen das Problem. Das mussten auch Wilhelm Schulte und Edeltraud Kraus gestern Vormittag feststellen. Sie wollen einen Helferkreis gründen, der sich um Asylbewerber kümmert – ähnlich wie es die nunmehr zum Verein erhobene Gruppe aus Babenhausen und Kirchhaslach tut. Dass die Arbeit voraussichtlich nicht ganz einfach wird, stellten sie bei einem spontanen Besuch in der Unterkunft am Saumweg fest.
Bekanntlich hat die Stadt dem Landkreis das Firmengebäude als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung gestellt. Jetzt sind die ersten zehn Bewohner dort eingezogen, allesamt junge Männer aus Eritrea. Warum sie ihre Heimat am Horn von Afrika verlassen haben, lässt sich zunächst nur aus den politischen Verhältnissen schließen, die dort herrschen. Das Land gilt offiziell aus Demokratie, doch Präsident Isayas Afewerki wird als kaltherziger Diktator beschrieben, der die Menschenrechte mit Füßen tritt. Nach Recherchen der Organisation Amnesty International leben dort tausende von politischen Gefangenen in Gefängnissen und Lagern unter menschenunwürdigen Bedingungen. Wer das Land verlassen will, muss damit rechnen, erschossen zu werden. Viele versuchen, vor dem Wehrdienst zu fliehen, der offiziell 18 Monate dauert, aber auch ohne Angaben von Gründen auf zehn Jahre verlängert werden kann. Eritrea gilt als eine Art afrikanisches Nordkorea.
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