Das Gefängnis im Kopf
TV-Maklerin Hanka Rackwitz teilt derzeit ihre Zwänge und Phobien mit Millionen Zuschauern des Dschungelcamps. Ein Ulmer Mediziner erklärt, dass sie nicht allein ist mit ihren Problemen.
Sie fasst die Klinke ihrer eigenen Haustür nie mit bloßen Händen an. Sie trägt praktisch nur Gummistiefel, weil man in diese hineinschlüpfen kann, ohne sie anzufassen. Das ist wichtig, denn Schuhe berühren den Boden, und von dem kommt nur Schlechtes. Körperkontakt mit anderen Menschen, vielleicht eine herzliche Umarmung – für sie ein Gräuel. Hanka Rackwitz, bekannt geworden als Maklerin in der Pseudo-Doku „Mieten, kaufen, wohnen“, ist eine Sklavin ihrer Ängste. Sie leidet an Zwangsstörungen – und seit ein paar Tagen erlebt ein Millionenpublikum allabendlich ihre Probleme: Die 47-Jährige ist für den Sender RTL ins „Dschungelcamp“ gezogen. Und ist für viele Zuschauer so etwas wie die Gaga-Kandidatin der aktuellen Staffel.
Eine offensichtlich an psychischen Störungen leidende Frau präsentiert diese im Fernsehen? Professor Dr. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm, sieht es differenziert. Zum einen, so der Experte, seien Zwangsstörungen und Phobien häufig, eine Entstigmatisierung des Themas also wünschenwert. Ob dies im Rahmen eines Formats wie „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ würdevoll geschehen könne, bezweifelt Gündel aber, obwohl kein Zuschauer oder gar Kenner der Sendung.
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