Der Letzte baut die Türen ab
Der Umzug des Edwin-Scharff-Museums am Petrusplatz ist auf der Zielgeraden angekommen. Beim Abtransport eines wichtigen Exponats sind Kraft und Fingerspitzengefühl gefragt.
Auf Kommando geht es los: Drei Mann lehnen sich gegen den Flügel der mehr als drei Meter hohen und etwa 350 Kilogramm schweren Bronzeplatte, ein Mann setzt unten das Stemmeisen an. Aber Vorsicht: Rohe Gewalt hat hier nichts zu suchen. Die Platte – es ist der linke Flügel von Edwin Scharffs „Marienthaler Kirchentüre“ – hebt sich, sodass Restaurator Ernst Bielefeld Keile darunter schieben kann. Noch ein bisschen drücken, ein bisschen schieben, dann löst sich das Objekt aus seiner Verankerung. Endlich können es die Arbeiter ablegen. Langsam. Teil eins der Aufgabe ist geschafft, einer der starken Männer wischt sich den Schweiß von Stirn. „Das war schön“, sagt er mit zufriedenem Grinsen, „machen wir’s noch einmal“.
Der Abbau der beiden Türflügel, die Scharff zwischen 1945 und 1950 für die Klosterkirche in Marienthal am Niederrhein schuf und die in Neu-Ulm als Zweitguss aufbewahrt werden, ist für das demnächst für ein Jahr schließende Museum am Petrusplatz ein Kraftakt auf der Zielgeraden: Bis Ende September müssen die Räume des Gebäudekomplexes leer sein, damit die rund drei Millionen Euro teure Sanierung beginnen kann. Nachdem in den Wochen zuvor bereits kistenweise Kunstvolles und Historisches aus den Lagerräumen im Keller in Außendepots abtransportiert wurde (wir berichteten), ist an diesem Tag die Dauerausstellung im Erdgeschoss dran. Und die hat es in sich: Steinskulpturen, die bis zu einer Tonne wiegen, und einiges an Bronze. Um Abtransport kümmert sich ein Unternehmen, das Erfahrung auf dem Gebiet hat. „Hauruckleute können wir da nicht gebrauchen“, sagt Restaurator Bielefeld.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.