Der Teufel in Person
Der eigene Vater misshandelt zwei Schwestern aus dem Unterallgäu auf brutale Weise. Heute führen sie das Leben, von dem sie damals immer geträumt haben. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los.
Wie reagiert man, wenn sich der eigene Vater erschießt, ausgerechnet am Heiligen Abend? Sabine, die damals neun Jahre alt war, und ihre zwölf Jahre ältere Schwester Martina, die zum Schutz ihrer Familien anonym bleiben wollen, müssen nicht lange überlegen: „Erleichtert, einfach nur erleichtert“, lautet ihre Antwort. „Mein erster Gedanke war: Gott sei Dank, jetzt ist es vorbei“, gibt Sabine zu. „Und in all den Jahren danach hab ich mich an Weihnachten immer gefragt: Warum hat er das nicht schon früher gemacht?“
Wer die inzwischen 45-Jährige und ihre Schwester sieht – zwei zierliche, gepflegte Frauen, die viel Wärme ausstrahlen – würde ihnen solche Sätze nicht zutrauen. Nicht, so lange man nicht ihre Geschichte kennt, die Geschichte ihrer Kindheit, die geprägt war von brutalsten Misshandlungen. „Und dahinter war die Hölle“ lautet der Titel des Buches, in dem sie sich ihr Leid im vergangenen Jahr von der Seele geschrieben haben. Bis dahin hatten sich die Schwestern 20 Jahre nicht mehr gesehen, eigene Familien gegründet – Sabine hat drei Kinder, Martina einen leiblichen und einen Pflegesohn – und nach Kräften versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. „Aber das war immer da. Im Hintergrund zwar, aber es war da“, sagt Sabine. Als sie ihre Schwester dann im vergangenen Jahr endlich wieder traf, ließen sich die Erinnerungen nicht länger beiseiteschieben.
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