Des Marktmeisters letzter Rundgang
Nach 35 Dienstjahren gibt Gottfried Schmelzle (62) seine Aufgabe weiter
Illertissen Wenn Gottfried Schmelzle, seines Zeichens Marktmeister von Illertissen, Sonntagfrüh ab sechs Uhr die „fliegenden Händler“ – so seine scherzhafte Bezeichnung der kurz entschlossenen und daher nicht angemeldeten Händler – empfängt, beginnt für ihn ein harter Tag. Verhandlungsgeschick und Menschenkenntnis sind gefordert, wenn es gilt, die reservierten, aber nicht besetzten Standplätze des Frühjahrsmarktes an neue Abnehmer zu vergeben. Mit fast 35-jähriger Erfahrung ist das für den gebürtigen Illertisser Routine – Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.
Am morgigen Sonntag allerdings tritt Gottfried Schmelzle seinen letzten Marktrundgang an. Wehmut – nein, die wird wohl dabei nicht aufkommen. Schließlich hat er in seiner langen Dienstzeit auch viel erlebt, und „noch bin ich ja gar nicht in Rente“, wehrt er energisch ab. Er lässt sich nicht lange bitten, ein bisschen über diese jahrhundertealte Handelsform zu plaudern. Früher habe der Jahrmarkt für die umliegenden Bauern große Bedeutung gehabt, weil sie sich mit notwendigen Alltagsdingen eindecken konnten. Und er kennt den Illertisser Jahrmarkt seit jeher als beliebten Geschäftsmittelpunkt. „Ich erinnere mich noch gut, als der ganze Martinsplatz abgesperrt wurde, damit die vielen auswärtigen Besucher gegen eine kleine Parkgebühr dort ihre Fahrräder abstellen konnten.“ Nicht nur das habe sich geändert, auch das Sortiment der Marktleute beinhalte neben den immer noch gefragten Haushaltsschürzen und Sockensortimenten andere, moderne Waren. Vieles der angestammten Jahrmarkt-Artikel gebe es übers ganze Jahr in Kaufhäusern oder Baumärkten. „Immer gefragt sind aber originelle Ideen, Waren nach dem neuesten Schrei sowie Bummeln und Schauen“, weiß der Marktmeister. Letzteres nehme sogar zu, zum Leidwesen der Händler.
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