Die Kreis-Genossen stehen hinter Andrea Nahles
Die SPD-Mitglieder im Landkreis hoffen auf die neue Vorsitzende – aber sie erwarten auch viel von ihr
Seit wenigen Tagen hat die SPD eine neue Spitze: Andrea Nahles leitet die Partei. Mit 66,35 Prozent wurde sie zur ersten weiblichen Vorsitzenden in der Geschichte der Partei gewählt. Kein gutes Ergebnis: Ein Drittel der Delegierten stimmte gegen Nahles. Das ist für viele ein Zeichen für einen tiefen Riss, der sich durch die Parteibasis ziehe. Die führenden SPD-Mitglieder im Landkreis sehen das jedoch anders. Sie sprechen Nahles ihr Vertrauen aus – und sehen zugleich eine zentrale Aufgabe für die neue Chefin.
Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins in Illertissen, Kasim Kocakaplan, will keine Zerissenheit in seiner Partei erkennen: „Wir sind eine Diskutierpartei. Da wird nun mal viel debattiert. Das war aber schon immer so.“ Dass sich ein Drittel der Delegierten gegen Nahles als Bundesvorsitzende ausgesprochen haben, sei aber trotzdem „hart“. Martin Schulz habe bei er Vorsitzendenwahl mit 100 Prozent der Stimmen die volle Zustimmung seiner Parteimitglieder erhalten, erinnert sich Kocakaplan. Was allerdings nur eine Momentaufnahme war, denn danach sank die Zustimmung. Dass Nahles kein so gutes Ergebnis eingefahren hat, hat für Kocakaplan vor allem einen Grund: „Dieses Mal gab es eine Gegenkandidatin. Wenn Nahles alleine angetreten wäre, hätte sie mindestens 85 Prozent bekommen.“ Simone Lange, die gegen Nahles angetreten war, sei sehr unbekannt gewesen. „Nahles hat viel mehr Erfahrung und steht mehr in der Öffentlichkeit“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende. Er habe er damit gerechnet, dass sie die Wahl gewinnt. Nahles oder Lange an der Spitze der Partei – das wäre für Kocakaplan eher zweitrangig gewesen. „Ich hätte mit beiden leben können.“
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