Eine Oase der Menschlichkeit
Das Benild-Hospiz wird seiner Bestimmung übergeben: der Begleitung Sterbender auf ihrem letzten Weg. Wie aus einer Vision durch riesiges Engagement Wirklichkeit wurde
Es geht an diesem strahlenden Nachmittag letztlich um den Tod – und doch sind alle glücklich. Denn nach 13-monatiger Bauzeit wird neben dem Illertisser Kolleg der Schulbrüder das Benild-Hospiz eingeweiht. Das frühere Internat und Lehrer-Wohnhaus wurde für rund 2,1 Millionen Euro aus- und umgebaut, präsentiert sich jetzt als ein modernes, lichtdurchflutetes Haus, das eher an ein attraktives Hotel mit Wellness-Charakter erinnert, denn an einen Ort zum Sterben. Genau dies ist auch die Botschaft des gestrigen Nachmittags – im Benild-Hospiz geht es um ein würdiges, menschliches Leben. „Was für ein wunderbarer Tag“, sagt Roswitha Nodin bei der Feierstunde. Die Vorsitzende des Fördervereins Hospiz Illertissen zeigt sich „überglücklich“ darüber, wie schön alles geworden sei. Dass nun im Mai die ersten Gäste einziehen können, sei nur durch das Zusammenwirken zahlreicher Unterstützer möglich geworden. Zuallererst sei den Schulbrüdern zu danken, wandte sie sich direkt an den eigens angereisten Bruder Norbert Fleig, den früheren Provinzial. Als der Orden, der jahrzehntelang in Illertissen Bildungsgeschichte geschrieben hat, die Stadt vor drei Jahren verließ, schenkte er sein Benild-Haus, das ein Teil des Internats war, dem Hospizverein – mit der Auflage, dort innerhalb von drei Jahren ein stationäres Hospiz einzurichten.
Der Hospizgedanke, die Idee, unheilbar Kranken auf ihrem letzten Weg mit liebevoller Pflege und schmerzlindernder medizinischer Behandlung beizustehen, hat in Illertissen eine lange Tradition. Doch bislang kamen die Sterbebegleiter zu den Todkranken nach Hause. Die Idee für ein stationäres Hospiz war von der in den 1990er Jahren gegründeten Gruppe der Hospizhelfer um Gerti Keßlinger geboren worden, die dafür großen Beifall erhält. Vor viereinhalb Jahren entstand dann der Förderverein Hospiz Illertissen, so dessen Stellvertretender Vorsitzender Ansgar Batzner. Nach seinen Worten haben inzwischen rund 8000 Menschen aus der ganzen Region das Projekt Benild-Hospiz unterstützt. „Unglaublich und beispielhaft für ganz Bayern“ sei der Rückhalt in der Politik gewesen. Die Bayerische Europaministerin Beate Merk, Bezirksrat Herbert Pressl, die frühere Illertisser Bürgermeisterin Marita Kaiser und Altlandrat Erich Josef Geßner hätten sich als zugkräftige Hospiz-Quadriga erwiesen. Auch auf den neuen Landrat Thorsten Freudenberger und Kaisers Nachfolger Jürgen Eisen sei Verlass.
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