Illertissen: Er kämpft mit Pfefferbeißern gegen Ausgrenzung

VonJonathan Mayer

Den deutsch-türkischen Supermarkt „Ali Baba’s“ gibt es in Illertissen seit rund einem Jahr. Er soll auch ein Ort der Integration sein. Wie das funktioniert.

In den Regalen des deutsch-türkischen Supermarkts „Ali Baba’s“ in Illertissen treffen zwei Kulturen aufeinander: Türkische Oliven und Lammfleisch liegen zwischen deutschen Pfefferbeißern, Leberkäse und Gummibärchen. Lukas Zacher, der das Geschäft vor 15 Monaten gegründet hat (wir berichteten) , will damit aber nicht nur Kunden anlocken. Dahinter steckt auch der Wunsch, Muslimen die Integration zu erleichtern. Vonseiten der Stadt wurde das Projekt kürzlich gewürdigt: Bei einer Führung zeigte Zacher den Mitgliedern des Integrationsbeirates seinen Laden, mit dem er mittlerweile zwei Kindergärten in Illertissen unterstützt: Die Kleinen können sich regelmäßig kostenlos Backwaren und mehr holen. Damit wolle er bei der Integration helfen. Zacher sagt: „So müssen zum Beispiel türkische Kinder nicht immer fragen, ob sie etwas essen können oder nicht.“ Das beuge Ausgrenzung vor.

Nach 15 Monaten Betrieb ist bei „Ali Baba’s“ längst der Alltag eingekehrt. Trotzdem hat der Chef noch Pläne und Wünsche für die Zukunft. So soll das Geschäft, wenn es auf sicheren Beinen steht und Zacher abgesichert ist, noch weiter wachsen. Neben einem Partyservice könne er sich auch vorstellen, weitere Restaurants und Dönerbuden mit Obst und Gemüse zu versorgen. Schon jetzt beliefere er fünf Gastronomen in der Region mit Produkten aus seinem Supermarkt.

Illertissen Jonathan Mayer Illertissen