Etwas Wien, etwas Vamp
Illertissen "Kann denn Liebe Sünde sein" - diesem Thema näherte sich Elke Kottmair, Star der Staatsoperette Dresden, mit den Mitteln einer Frau. Begleitet wurde sie dabei - im doppelten Wortsinne - von der Damenkapelle "Tempo di Valse" aus Wien. Das Publikum in der Historischen Schranne Illertissen zeigte sich hingerissen von dieser Art "Wiener Melange" und die Künstler sparten nicht mit Zugaben.
Wer mit Spannung dem Auftritt der in Augsburg geborenen Sopranistin Elke Kottmair entgegensah, staunte nicht schlecht, als sechs attraktive, in vornehmes Schwarz gekleidete Damen die Bühne betraten und ihre Plätze einnahmen: Gertraud Hintersteininger-Leutner mit Flöte, Barbara Hadwiger mit Klarinette, Maria Rom am Klavier, Gisela Lehner am Cello, Gabriela Tzvetanova am Kontrabass sowie Stehgeigerin Ruth Müller. Mit weit ausgeholtem Bogen gab diese den Auftakt für den Weiber-Marsch aus der Operette "Die lustige Witwe" von Franz Lehár.
Erst dann trat Elke Kottmair in Erscheinung, im türkisfarbenen Reifrock, mal lässig, mal kokett an den Bistrotisch gelehnt, um die verschiedenen Lebenslagen der Frauen zu beleuchten: "Kann denn Liebe Sünde sein", begann sie im Stil Zara Leanders in tiefer Tonlage die Melodie aus dem Film "Der Blaufuchs" von Lothar Brühne, um unvermittelt in ihre helle ausgereifte Sopranstimme zu wechseln: "Lieber will ich sündigen, als ohne Liebe zu sein."
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