Grausames Ritual zwang ihn zur Flucht
Foday Sheriff wuchs in Westafrika auf. Doch als seine Tochter beschnitten werden sollte, floh er mit seiner Familie nach Deutschland – wo er eine neue Arbeit fand.
Die Frage, welche Tätigkeit er an seinem Arbeitsplatz am liebsten ausführt, beantwortet Foday Sheriff ohne lange zu überlegen: „Alles“, sagt er mit einem strahlenden und auch ein wenig stolzen Lächeln. Denn vor wenigen Wochen hat er die zweijährige Lehrzeit zum Maschinen- und Anlagenführer bei der Firma Kössler Technologie in Babenhausen erfolgreich abgeschlossen. „Er hat sich voll hineingehängt und es gab keinerlei Probleme“, sagt Ausbildungsleiter Johann Linder: „Sheriff ist der erste Asylbewerber, der in unserer Firma eine Ausbildung absolviert und die Prüfungen abgelegt hat.“
In seiner einstigen Heimat, der westafrikanischen Republik Sierra Leone, hat der 38-jährige den Beruf des Buchhalters erlernt. Zwölf Jahre lang habe ein heftiger Bürgerkrieg die Bevölkerung seiner Heimat in Angst und Schrecken versetzt, erzählt Sheriff. Als Grund für seine Flucht nennt er aber in erster Linie seine Tochter. Gemäß der Tradition in seinem Dorf sollte das Mädchen wie alle anderen beschnitten werden. Doch seine Frau und er wollten das damals sechsjährige Kind vor dieser grausamen Verstümmelung der Genitalien verschonen. Da der Familie damit die Ausgrenzung sowie Probleme mit der Dorfgemeinschaft drohten, in der fast alle Frauen beschnitten waren, entschloss sich die Familie zur Flucht.
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