"Haben nichts gegen Tiere"

VonEva Büchele

Babenhausen Vorsitzende Evelyn Rahmig ist sauer: Tag für Tag kümmert sich der Tierschutzverein um herrenlose Tiere aus den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen. Für diese Arbeit hatte der Verein die Gemeinden um einen Zuschuss gebeten. Winterrieden ist bereit, 50 Euro im Jahr zu investieren, Kettershausen lehnte den Antrag ab, in Kirchhaslach, Egg an der Günz und Oberschönegg stehen die Entscheidungen noch aus.

"Im Jahr 2008 betrugen allein die Tierarztrechnungen und Betreuungskosten 4000 Euro", sagt Rahmig. Der Verein könne seine Tätigkeiten in dieser Form nicht mehr ohne Zuschüsse fortsetzen und hofft auf einen jährlichen Beitrag von 250 Euro je VG-Gemeinde. "Der Markt Babenhausen zahlt diesen Betrag bereits seit 2001", lobt Rahmig. In Zukunft werden sich die Gemeinden, die wie Kettershausen einen Zuschuss verweigern, selbst um die Fundtiere kümmern müssen, so Rahmig.

"Wir wollen uns dieser Aufgabe nicht verschließen", betont Josef Höld, Bürgermeister von Kettershausen. Schließlich seien die Gemeinderäte, auch wenn sie gegen den Zuschuss gestimmt hatten, keine Unmenschen. "Wir haben nichts gegen Tiere." Abgelehnt wurde der Antrag - wie in der Vergangenheit mehrere Anträge von wohltätigen Vereinen - aufgrund von Sparmaßnahmen. Außerdem zahle die Gemeinde wie alle VG-Gemeinden pro Einwohner 13 Cent an das Tierheim in Memmingen, das sich im Gegenzug um Fundtiere kümmere.

Illertissen Kirchhaslach Babenhausen Kettershausen Memmingen