Kreisbrandrat: „Feuerwehr Neu-Ulm steckt in völlig vertrackter Situation“
Nach dem Wahldebakel für Kommandant Rainer Daumann herrscht Ratlosigkeit und Entsetzen. Versöhnung der zerstrittenen Parteien ist ebenso wenig in Sicht wie ein Nachfolger
Neu-Ulm Das Entsetzen sitzt beim obersten Feuerwehrmann des Landkreises auch nach drei Tagen noch tief. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Kreisbrandrat Bernhard Schmidt, „die Feuerwehr Neu-Ulm steckt jetzt in einer völlig vertrackten Situation.“ Wie berichtet, hatte die Neu-Ulmer Feuerwehr am Freitagabend ihrem Kommandanten Rainer Daumann die Wiederwahl und damit die Gefolgschaft verweigert. Auch nach drei Wahlgängen fand sich für Daumann nicht annähernd eine Mehrheit, sodass die Versammlung weit nach Mitternacht ohne Ergebnis abgebrochen werden musste.
Daumann, in Personalunion von der Stadt bestellter Leiter der 34 hauptamtlichen Feuerwehrleute und gewählter Kommandant von knapp 400 ehrenamtlichen Einsatzkräften, war auch gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er war im Vorfeld der Wahl von einem Teil der haupt- und nebenamtlichen Feuerwehrleute scharf kritisiert worden. Die Vorwürfe bezogen sich einerseits auf angebliche fachliche Schwächen, andererseits wird auch die Art der Personalführung Daumanns als problematisch empfunden. Sogar von „Mobbing“ ist die Rede. Daumann hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Derzeit befindet er sich laut seiner Dienststelle im Urlaub. Oberbürgermeister Gerold Noerenberg, Daumanns direkter Vorgesetzter, war gestern verreist. Er will sich in der kommenden Woche zur Situation äußern.
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