Leben mit dem „Zipperle“
Erika Ilgs Arm macht eigenwillige Bewegungen. Sie steht dazu. Bei einer Parkinson-Selbsthilfegruppe findet sie mit anderen Betroffenen und deren Angehörigen Rat
Sie gehen mit dem Oberkörper eingeknickt über die Straße. Gliedmaßen bewegen sich unkontrolliert. Im Ruhezustand zittern Hände. Ob sie betrunken oder verrückt sind? Nein, aber geht es nach so manchem Passanten, dann gibt es für Zuckungen oder ungewöhnliches Gehen nur diese beiden Erklärungen. Erlebt haben Erika Ilg aus Senden und ihre Bekannte, die namentlich nicht genannt werden möchte, die unhöflichen Bemerkungen bereits am eigenen Leib. Die beiden Frauen leiden unter der Nervenkrankheit Morbus Parkinson und kennen sich von der Selbsthilfegruppe Iller. Über die Vermutungen von so manchem Außenstehenden können sie nur lachen. Während Ilg den Tremor, also das Zittern in Ruhe, im linken Arm spürt, bewegt sich bei ihrer Bekannten der Fuß ungewollt und nicht steuerbar.
Erika Ilg erhielt die Diagnose 2006. Weil sie damals den Job wechselte, dachte sie zunächst, dass das Zittern und die Antriebslosigkeit dem Arbeitsstress geschuldet seien. „Ich kam einfach nicht in die Gänge“, sagt die 67-Jährige. Ein Arzt vermutete, dass sie an Parkinson leiden könnte. Mehrere Neurologen und eine Fachklinik später hatte sie Gewissheit: Die Erkrankung, bei der Nervenzellen absterben, wird fortan ein Teil von ihr sein. Hemmungen, die Nachricht an ihre Familie oder Freunde heranzutragen, hatte sie keine. In ihrer Verwandtschaft gab es bereits Parkinson-Fälle. Damals war sie allerdings ein junges Mädchen und verstand nicht so recht, was hinter dem Zittern der Großtante steckte. „Uns Kindern sagte man dann, dass sie s’Zipperle hat.“
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