Mitreißend und mutig: Nachtaktiv-Abend im Kloster Roggenburg
Beim „Nachtaktiv-Abend“ im Kloster Roggenburg erleben die Besucher eine eindringliche Lesung – und bekannte Melodien.
Der neue Intendant des Theaters Ulm, Kay Metzger, und Benno Schachtner, Leiter des Roggenburger Diademus-Festivals, kennen einander seit langer Zeit. So ist es nicht verwunderlich, dass Metzgers erster öffentlicher Auftritt in der Region seiner neuen Heimat just in Roggenburg stattfand: im Rahmen des Diademus-Festivals, beim ersten der beiden Konzerte des „Nachtaktiv“-Abends. Kay Metzger las in der Roggenburger Klosterkirche – mit sparsamer Gestik und faszinierendem Duktus – Fjodor Dostojewskis Erzählung „Der Großinqusitor“, begleitet von Klangmischungen Sebastian Bartmanns. Der in Stuttgart lebende Pianist und Komponist unterlegte und pointierte Metzgers Lesung mit Klängen von Orgel, Cembalo und Synthesizer, die bedrohliche, scharfkantige Momente schufen.
Girolamo Frescobaldis dritte Toccata, meisterhaft interpretiert von Sebastian Bartmann als Grundlage einer Zeitreise, wurde etwa zur gleichen Zeit komponiert, in der Dostojewskis „Großinqusitor“-Parabel spielt. Mutig war es von Benno Schachtner allemal, die politisch-philosophisch zumeist als Symbol einer kommenden antichristlichen und totalitären Epoche gedeutete Erzählung in der Klosterkirche lesen zu lassen. Schachtner kündigte die Konzertlesung in seiner Vorrede als Appell zum Nachdenken über den Umgang mit der Freiheit der Musik und des Glaubens an.
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