Musikalische Tour de France der Extraklasse
Vöhringer Stadtkapelle begeistert im Wolfgang-Eychmüller-Haus mit Werken der Klassik und Moderne
Es gibt Rituale, die gehören zur Stadtkapelle Vöhringen wie der Stephansdom zu Wien. Der Radetzky-Marsch markiert seit Jahren das Ende der Konzerte, von den Zuschauern mit skandierendem Beifall erbeten. Das war auch beim jüngsten Auftritt im Wolfgang-Eychmüller-Haus unter dem Titel „Tour de France“ so. Für das Publikum Ausdruck der Sympathie für die Musiker, für das Orchester Entspannung nach einem musikalisch anspruchsvollen Konzert. Klassik und Moderne waren dieses Mal gleichermaßen akzentuiert und gaben Dirigent Andreas Blätzinger Gelegenheit, die Vielseitigkeit der Kapelle wieder einmal mehr zur Geltung zu bringen.
Die Messlatte lag hoch an diesem Abend. Mit Rossinis Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“ gelang der Stadtkapelle ein dynamischer Einstieg in ein kompakt gehaltenes Programm. Dem lyrischen Beginn folgt ein fulminantes Fortissimo, das die Dramatik der Handlung widerspiegelt. Der Reiz der Ouvertüre liegt in der Gegensätzlichkeit zwischen Emotion und geballter Kraft, die das revoltierende Volk gegen die Obrigkeit empfindet. Andreas Blätzinger am Pult gelingt es, einen wirkungsvollen Spannungsbogen aufzubauen, nicht zuletzt durch die forcierten Tempi. Nicht weniger anspruchsvoll erweist sich eine geschickt konzipierte Bearbeitung von Jay Bacook des bekannten „Bolero“ von Maurice Ravel. Das Original für großes Orchester ist auf 17 Minuten ausgelegt. Bacook komprimiert die Komposition auf knapp fünf Minuten. Doch trotz dieser drastischen Kürzung fasziniert die Stadtkapelle mit der Interpretation. Der immerwährende ostinate Trommelrhythmus wird überlagert von den verschiedenen Registern, dem samtweichen Klang der Klarinetten und dem äußerst reizvollen Spiel der Saxofone. Eine stringente Interpretation, die ihren Höhepunkt im gewaltigen Schlussakkord findet, der abrupt endet.
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