Narrengericht in Au: Mildes Urteil für die Dissamr
Bürgermeister Jürgen Eisen und einige Stadträte stehen in Au vor dem Narrengericht. Dabei bekommen sie ihre vermeintlichen Schandtaten zu hören – und müssen sich freikaufen.
Sie sind gerade noch einmal davon gekommen: „Freispruch“ hieß es am Ende für Bürgermeister Jürgen Eisen (als Gauner im Stil der 1920er Jahre verkleidet) und die Stadtratsmitglieder, die sich am Donnerstagabend in Au dem Narrengericht stellen mussten. Ganz ungeschoren blieben kostümierten Lokalpolitiker dabei freilich nicht: Vor den Augen zahlreicher fröhlicher Besucher gaben die beiden Richter Karl Hirdina und Werner Ohmayer sowie ihr frecher Gerichtsdiener Florian Rogg in kabarettistischer Manier so manch vermeintliche Schandtat zum Besten. Und hatten dabei die Lacher verdientermaßen auf ihrer Seite: die Pointen trafen, die Reime saßen. Zahlreiche Begebenheiten aus dem Illertisser (oder Dissamr) Ortsgeschehen hatten die Drei für ihren nahezu einstündigen Vortrag ausgesucht und kunstvoll in Reim- und Liedform gegossen.
Da ging es etwa um den Ausbau schneller Internetverbindnungen, der in Au nicht so recht vorankommen mag, wie der Anklage zu entnehmen war. „Do isch dia Netzgeschwindigkeit im Keller, selbscht Buschtrommla sind do noh schneller“, kritisierte Ohmayer. Auch mit dem Christbaum vor dem örtlichen (ehemaligen) Rathaus war man offenkundig nicht zufrieden, denn zahlreiche Lichter hätten nicht gebrannt – zum Unmut so manches Bürgers. „Do hand uire Bauhof-Leit scheint’s dia Lichterketta bloß nauf keit“, vermuteten die Richter. Spott ernteten der Rathauschef und Räte für das Illertisser Bestreben, sich als „Bienenstadt“ zu präsentieren. Den Titel habe Au mehr verdient, wo Karl August Forster einst zur Gewinnung eines Rheumamittels Deutschlands größte Bienenfarm unterhielt. „Bienadorf“ sollte der Ortsteil deshalb heißen, forderte man. Und zog das Fazit: „Und Dissamr, des ging ja au, soddat halt die Schnoka hau.“
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