Neu-Ulmer Käse zeigt Flagge
Bauern der Genossenschaft profitieren von gestiegenen Milchpreisen. Was das für Verbraucher bedeutet und wie es mit der Marke Weideglück weitergehen soll.
Es läuft rund für die Milchwerke Schwaben mit Sitz in Neu-Ulm: Trotz stetiger Berg- und Talfahrt des Milchpreises im vergangenen Jahr stieg der Umsatz mit Käse, Joghurt und Butter aus der Milch von 980 Milchviehbetrieben rund ums Münster um 1,6 Prozent auf 193,45 Millionen Euro. Wie die Vorstände Anton Köberle (Ummendorf), Jakob Ramm (Elchingen) und Karl Laible (Langenau) bei der Vertreterversammlung der Genossenschaft im Ulmer Donausaal erläuterten, scheint sich insbesondere die 2013 in Betrieb genommene 21-Millionen-Euro-Käserei auszubezahlen. Denn Käse aus Neu-Ulm ist gefragt wie nie, was sich insbesondere auf die kommende Bilanz auswirken werde: In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurde 52,5 Prozent mehr Käse verkauft als 2016. Auch der Butterabsatz stieg im gleichen Zeitraum um 61,1 Prozent. Der Joghurtverkauf ist konstant. Im vergangenen Jahr kassierten die 980 Landwirte der Genossenschaft inklusive einer Nachzahlung im Schnitt 30,56 Cent pro Liter Milch (offiziell in Kilogramm gemessen). Für Bio-Milch gab’s 49,47 Cent pro Liter. Dies liegt über dem bayerischen, baden-württembergischen sowie bundesdeutschen Schnitt. Der Bilanzgewinn der Milchwerke Schwaben beträgt 1,487 Millionen Euro, der – wie einstimmig beschlossen wurde – den Rücklagen zugeführt wird. 54 Betriebe weniger als im vergangenen Jahr belieferten die Milchwerke. Wie Laible betonte, seien nur vier „Wechsler“ dabei, der Rest habe die Milchwirtschaft aufgegeben.
Auch wenn Schnittkäse in den 23 Jahren in denen der Elchinger Jakob Remm bei den Milchwerken aktiv ist, zeitweilig 2016 noch nie so billig war, gehe es nun in diesem Segment wieder bergauf. Derzeit befinden sich die Milchwerke Schwaben in Verhandlungen mit zahlreichen Einzelhandelsketten. Das Ziel ist klar: „Wir wollen die Preise anheben“, sagt Vorstand Laible. Was die Landwirte freuen würde, hätte für die Endverbraucher teureren Käse zur Folge. Insbesondere im Bereich Lebensmittel sei jedoch die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ vorbei. Der Qualität würde zunehmend größere Bedeutung beigemessen, so Laible. Von einer „lokal-patriotischen“ Konsumeinstellung profitiere die Eigenmarke. Vor diesem Hintergrund werde „Weideglück“ für die Milchwerke immer wichtiger. Denn der Gewinn bei Produkten der eigenen Marke (wie dem Käse Donautaler) ist schlicht größer, als wenn die Milchwerke Schwaben etwa Käse für einen der großen Discounter herstellen. Innerhalb der vergangenen drei Jahre steigerten die Neu-Ulmer die gesamte Käseproduktion von 20000 auf 30000 Tonnen.
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