Kommunalwahl: Neuer Schwung schon mit Schlögel

VonRalph Patscheider

Auftritt von SPD/Bürgerblock in Untereichen fast eine Bürgerversammlung

Altenstadt-Untereichen Fast am Ende der Wahlversammlung in Untereichen drehte Marktrat Thomas Beitlich den Spieß um und fragte die Bürger, die zuvor von den Kandidaten aus SPD und Bürgerblock so viel hatten wissen wollen: „Sollen die Ortsteilversammlungen wieder eingeführt werden?“ – eine eindeutige Antwort kam nicht zustande. Ein Versammlungsbesucher meinte aber, bei der zentralen Bürgerversammlung in Altenstadt seien seine Fragen gar nicht ernst genommen worden. Untereicher Bürger haben offenbar Grund, mit ihrer Gemeinde nicht ganz zufrieden zu sein. Es gibt unbeantwortete Fragen wie: Wer muss die Mühlbachstraße bezahlen, wenn die wegen des UIAG-Kraftwerkes teuer für Schwerlastverkehr ausgebaut werden muss? Warum fehlen in Untereichen Bauplätze? Warum lässt der Markt zu, dass mit Schließung des Bahnübergangs Werkstraße der direkte Weg ins Naherholungsgebiet wegfällt? So glich mit ihrer lebhaften Diskussion die Wahlversammlung der Listengemeinschaft SPD/Bürgerblock im Gasthaus Hirsch fast einer Ortsteilversammlung. Die Kandidaten hielten ihre Vorstellungsrunde vor rund 25 Besuchern (auch aus anderen Ortsteilen) kurz und knapp.

Gleichwohl kamen auch Themen zur Sprache, die ganz Altenstadt interessieren. So erfuhren die Zuhörer, dass es bei SPD/Bürgerblock unterschiedliche Meinungen zum Thema Hallenneubau gibt. Yusuf Dogruer etwa will eine Mehrzweckhalle, um Jugend und Vereine am Ort zu binden. Norbert Baumgärtner („Es gibt Wichtigeres zu erledigen.“) lehnt den Hallenbau komplett ab und warnt vor den Folgekosten. Für eine Mehrzweckhalle benötige man drei Hausmeister. Baumgärtner vermisst insgesamt ein gezieltes Projektmanagement, in dem zuerst der Bedarf konkret ermittelt werde. Er will verhindern, dass es später heiße: Ein verhältnismäßig junger Bürgermeister – er meinte damit Wolfgang Höß – habe jede Menge bewirkt, aber auch jede Menge Schulden hinterlassen.

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