Archäologen wollen den Ausbau der Vöhlinstraße in Illertissen mit wachsamen Blicken begleiten - und dafür gibt es gute Gründe.
Mit wachsamen Blicken wollen Archäologen die anstehenden Bauarbeiten an der Illertisser Vöhlinstraße im kommenden Jahr begleiten (Lesen Sie dazu: Archäologe erwartet einen „Knüller“ in Illertissen.) Das scheint auch angebracht: Hier muss die Devise lauten – erst schauen, dann bauen. In der Umgebung war zuletzt eine Bäderanlage aus der Römerzeit entdeckt worden. Eine Sensation: Seither steht fest, dass Illertissen viel älter ist, als angenommen. Und es könnte weitergehen mit den Funden. Jedenfalls gehen Archäologen davon aus, dass das Bad zu einer Villa oder zu einer Straße gehört hat. Beides könnte im Zuge der Straßenbauten entdeckt werden. Das wäre nach den Worten von Kreisarchäologe Richard Ambs „ein Knüller“. Ob es dazu kommt, wird sich 2019 zeigen. Eine gewisse Sensibilität ist beim Bau auf jedem Fall geboten: Spuren aus der Vergangenheit dürfen als kulturelles Erbe begriffen werden, sie müssen sorgsam gesichert und bewahrt werden.
Wie häufig es in der Region bereits vorgekommen ist, dass bei Bauarbeiten gemachte Funde trotz eindeutiger Rechtslage gleich wieder „verschwinden“, will man als geschichtlich interessierter und gesetzestreuer Mensch lieber gar nicht so genau wissen. Nicht alle Bauherren wollen sich mit Entdeckungen aufhalten, die Zeit und Geld rauben. In Illertissen haben die Ausgrabungen den Baufortschritt am Mehrparteien-Wohnhauses um Wochen verzögert. Der Investor handelte dennoch untadelig. Jetzt könnte die archäologische Schatzjagd auf öffentlichem Terrain weitergehen: Hoffentlich genauso verantwortungsbewusst. Weitere Römerfunde stünden Illertissen gut zu Gesicht, vielleicht ließen sie sich sogar touristisch nutzen. Insofern es etwas zu finden gibt.
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