Babenhausen: Schwarzfischer sieht rot und kidnappt seine Frau

VonBernd Kramlinger

Ein Gericht hatte ihm bereits verboten, zu seiner Frau Kontakt aufzunehmen. Doch dann sah der Babenhausener plötzlich Rot.

Jung gefreit hat nie gereut: Dass derartige Sinnsprüche nur bedingt zutreffen, zeigte sich in einem Prozess vor dem Landgericht Memmingen. Vor dem Schwurgericht musste sich ein 38-Jähriger aus der VG Babenhausen verantworten, dem versuchter Totschlag seiner Ehefrau zur Last gelegt wurde. Letztendlich konnte dem in Kasachstan geborenen Mann aber eine Tötungsabsicht nicht nachgewiesen werden, so dass er wegen Bedrohung, Nötigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. In den Knast muss er nicht: Das Gericht ordnete die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt an. Dort soll er von seinem Hang zum Alkohol kuriert werden.

Schlachten in einem Rosenkrieg

Die angeklagten Taten waren alles Schlachten in einem Rosenkrieg, den der Angeklagte mit seiner Frau praktisch von Beginn der Ehe an führt. Als sie in Kasachstan kirchlich den Bund des Lebens schlossen, war sie 16, er 19. Zu dieser Zeit hatte es der Angeklagte in Sachen Alkohol schon weit gebracht. Seit er zwölf war, soff er sich zusammen mit Kumpanen fast an jedem Wochenende ins Koma. Ein Vorbild hatte er in der Familie: Der Vater war ebenfalls dem Wodka verfallen.

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