Vorsicht, Asbest: Säcke voller Bauschutt schüren Ängste
Auf einem Grundstück in Illertissen lagert seit längerer Zeit asbesthaltiges Eternit. Ein Stadtrat pocht nun auf die Abholung.
Sie sind weiß, fassen bis zu 1000 Kilo und auf ihnen wächst bereits Grünzeug: Etwa 20 Säcke lagern seit längerer Zeit am Rand einer Baustelle in der Rudolf-Kurz-Straße in Illertissen – und das bereitet nun Sorgen. Denn in den Behältnissen befindet sich wohl Eternit, also Faserzement, der Asbest enthält. Dessen Fasern können in der Lunge schwere Krankheiten auslösen. Deshalb ist Stadtrat Rüdiger Stahl besorgt: „Asbest ist gefährlich, das muss eigentlich sofort entsorgt werden.“ Er erinnere sich noch gut an den Abriss eines Teils der alten Förderschule in Illertissen: Dabei war ähnliches Material entdeckt worden, „das wurde in Nullkommanix weggebracht“. Dass die Säcke auf der Baustelle am ehemaligen Ruku-Gelände so lange stehen – Stahl läuft oft an dem Gelände vorbei und spricht von einigen Monaten – sei mindestens ein „Umweltfrevel“. Zudem befänden sich in der Umgebung Wohngebiete mit vielen Menschen. Da müsse man sich schon fragen, was unter der Baustelle so alles im Boden schlummert. (Mehr über das Wohnbauprojekt auf dem ehemaligen Ruku-Gelände lesen Sie hier: Die Vöhlinstadt auf Wachstumskurs).
Altlasten auf dem ehemaligen Ruku-Areal in Illertissen
Das weiß Gerhard Wieser, der im Landratsamt in Neu-Ulm den Fachbereich „Wasserrecht und Bodenschutz“ leitet: Auf dem Gelände habe sich eine aufgefüllte Kiesgrube befunden. Sie war vor dem Start der Bauarbeiten für das Wohn- und Gewerbegebiet „nach allen Regeln der Kunst“ untersucht worden. Zunächst ohne Befund. Beim Ausbau einer alten Rigole (eine Einrichtung, durch die Wasser versickert) sei das Eternit zum Vorschein gekommen. Es stamme wohl aus einer Zeit vor vielen Jahren, als alte Gebäude auf dem Areal abgerissen wurden: Damals sei der inzwischen geächtete Baustoff noch flächendeckend verwendet worden – und für seinen Abbau hätten noch nicht die heutigen strengen Vorschriften gegolten. Wieser: „Man hat mit der Abrissbirne alles klein geschlagen und es dann in die nächste Grube geworfen.“ Heutzutage müsse Eternit von Spezialfirmen entsorgt werden. Das hätte in Illertissen auch längst passieren sollen: „Es wundert mich schon, dass das noch da ist“, sagt Wieser. Eine Gefahr für die Gesundheit gehe von den Säcken allerdings wohl nicht aus. Das Material sei zwar gebrochen, wodurch die Giftstoffe grundsätzlich austreten könnten. Ein Risiko bestehe jedoch erst, wenn die Fasern in die Luft gelangten und eingeatmet werden könnten. Das Eternit sei in den Säcken gut verpackt, sagt Wieser. So lange das so bleibt, passiere auch nichts. Trotzdem stehe fest: „Die Dinger müssen weg.“
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