Wenn die Fassade bröckelt
Die Vöhringer Bühne Podium 70 gibt Einblick in die Abgründe menschlichen Verhaltens. Das kommt an.
Komödie nennt die französische Autorin Yasmina Reza ihr Theaterstück „Gott des Gemetzels“. Aber trifft das wirklich zu? Was sich im nahezu ausverkauften evangelischen Gemeindehaus in Vöhringen auf der Bühne abspielt, gleicht eher einem Psychogramm menschlichen Verhaltens. Auf jegliche Effekthascherei verzichtend, inszeniert Peter Kelichhaus mit der Bühne Podium 70 mit Treffsicherheit und sicherem Gespür das ungewöhnliche Stück, das vor zehn Jahren seine Uraufführung in Zürich erlebte und auf allen großen Bühnen Deutschlands zu sehen war.
Der Plot: Alles dreht sich um zwei Buben, die sich auf dem Schulhof geprügelt haben. Sie erscheinen zwar nie auf der Bühne, sind jedoch allzeit präsent. Ferdinand hat Bruno bei einer Prügelei zwei Schneidezähne ausgeschlagen. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Eltern treffen sich, um das Problem im Gespräch zu lösen, auf kultvierte Weise, versteht sich. Bei Kaffee und Kuchen entwickelt sich eine leichte Plauderei, die sich langsam auf den Anlass des Treffens fokussiert. Diese zivilisiert-heile Welt guten Benehmens bröckelt sehr schnell. Aus kleinen Sticheleien, über die erst noch höflich gelacht wird, werden bösartige Anfeindungen zwischen den beiden Parteien. Aggressionen machen sich breit. Der Staudamm bricht. Die Elternpaare gehen auf einander los, mehr noch – auch die Ehepaare beharken sich und das nicht mit Glacéhandschuhen. Ihre Beziehungen werden mit dem verbalen Skalpell seziert.
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