Ulm muss sich mächtig strecken
Beim knappen Sieg gegen den MBC war am Ende die Kraft entscheidend. Dass die gereicht hat war auch ein Verdienst der Spieler, die sonst kaum zum Zug kommen
Die anderen Ergebnisse haben gepasst. Berlin hat erwartungsgemäß in Bamberg verloren und Ludwigsburg überraschend in Bonn. Die Basketballer von Ratiopharm Ulm haben diese Chance genutzt und mit einem mühsamen 103:96-Sieg gegen Abstiegskandidat MBC ihre Option gewahrt, sich zum Ende der Hauptrunde in der Bundesligatabelle noch auf Platz sechs oder gar fünf zu verbessern. Dass sie erneut ohne Augustine Rubit, Chris Babb, Carlon Brown und David Brembly spielen mussten, war gegen einen ebenfalls geschwächten Gegner zu verkraften, weil von der Bank Entlastung kam.
In der kompletten ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften so gar keine Lust auf Verteidigung. Der MBC schenkte den Ulmern in den ersten zwei Minuten gleich einmal drei Dreier ein und führte schnell mit 11:4. Zwei weitere Distanzwürfe der Gäste folgten noch im Anfangsviertel und die Ulmer hatten sogar Glück, dass ein sechster MBC-Dreier von Marcus Hatten aus neun Metern mit der Sirene nicht mehr gegeben wurde. Es hieß somit 25:25 und als Mitte des zweiten Spielabschnitts Per Günther mit fünf schnellen Punkten auf 45:37 gestellt hatte, da schien es kurzfristig so, als könne sich der Play-off-Teilnehmer absetzen. Doch zur großen Pause war der Abstiegskandidat wieder auf einen Punkt dran (53:52), was weniger daran lag, dass Thorsten Leibenath in seiner Personalnot die Nachwuchsspieler Joschka Ferner, David Krämer und Björn Rohwer phasenweise gleichzeitig einsetzte. Die eigentlichen Defizite sprach der Ulmer Trainer in seiner Kabinenpredigt an: „Ich habe dezent darauf hingewiesen, dass ich mich freuen würde, wenn wir auch verteidigen würden.“
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