Ulmer Basketballer zaubern nur eine Halbzeit
Ratiopharm Ulm spielt zwei starke und dann ein fürchterliches Viertel. Am Ende reicht das gegen den Mitteldeutschen BC, aber eine Chance wurde vertan
Das 150. Ulmer Bundesliga-Heimspiel in der Ratiopharm-Arena war mit Sicherheit nicht das beste seit der Eröffnung des Basketball-Tempels im Dezember 2011. Aber es war zumindest eine Halbzeit lang überaus unterhaltsam. Beide Mannschaften brannten ein offensives Feuerwerk ab, aber am Ende musste sich Ulm mit einem viel zu knappen 105:94-Sieg gegen den Abstiegskandidaten Mitteldeutscher BC begnügen.
Vor allem im ersten Abschnitt spielten sich die Ulmer in einen Jubiläums-Rausch. Sie trafen 14 von 15 Würfen aus dem Feld und alle ihre sieben Dreier. Vier davon gingen auf das Konto von Ryan Thompson, der insgesamt sage und schreibe 16 Punkte zur 37:22-Führung nach diesem Viertel beisteuerte. Dass die Defensive in diesem und auch im folgenden Abschnitt auf beiden Seiten keine große Rolle spielte – Geschenkt angesichts der Überlegenheit der Ulmer, die ihren Anhang auch mit spektakulären Aktionen verwöhnten. Etwa mit diesem Ball von David Krämer von der Mittellinie, der eine gefühlte Ewigkeit unterwegs war, bis ihn Javonte Green per Alley-Oop in den Korb stopfte. Zur großen Pause führte Ulm mit 64:44 und der MBC hatte bis dahin also auch schon fleißig gepunktet. Aber zehn von elf Dreiern muss man auch ohne Verteidigung des Gegners erst mal treffen und die 17 direkten Korbvorlagen waren ein weiterer erfreulicher Wert für die Ulmer. Ein paar boshafte Beobachter in der Arena brachten diese Zahl übrigens in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Fehlen von Patrick Miller. Der amerikanische Spielmacher mit dem ausgeprägten Hang zu Einzelaktionen musste wegen einer Kopfverletzung aus dem Eurocup-Spiel gegen Krasnodar passen.
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