„Das Nicht-Stillen hat uns nicht geschadet“
Mutter aus der Region:
Ich habe mit mir gerungen, ob ich mich zu dem Thema melden soll. Ich mache es. Vor über 30 Jahren habe ich einen Sohn geboren und wurde im Krankenhaus natürlich gleich belehrt, wie wichtig das Stillen für die Mutter und das Kind sei. Selbstverständlich war ich guter Dinge und habe das Stillen versucht. Der Anfang war ungewohnt, mein Kind war mit der Milchmenge nicht satt.
Wir haben ein Superverhältnis
Zu Hause habe ich dann ein paar Tage abgepumpt , weil die Brustwarzen schon entzündet waren. Und nach zwei Wochen war das Thema beendet. Mein Sohn hat sich ganz schnell an die Flasche gewöhnt und hat nach sechs Wochen die Nacht schon durchgeschlafen. Er hat sich prächtig entwickelt, hat mit einem Jahr zu sprechen und zu gehen begonnen. Heute ist er verheiratet, hat seinen Bachelorabschluss gemacht und steht senkrecht im Beruf. Wir zwei haben ein Superverhältnis miteinander, sehen uns täglich, weil wir im selben Betrieb arbeiten. Das Nicht-Stillen habe ich längst vergessen - habe zufällig ihren Aufruf gelesen und habe mein Erlebtes jetzt weitererzählt. Ich glaube nicht, dass mein Sohn oder ich wegen des Nicht-Stillens irgendeinen Schaden genommen haben. Ich kann auch nicht über vermehrte Krankheiten berichten. Im Nachhinein wüsste ich nicht, was anders verlaufen wäre, hätte ich gestillt. (lea)
Dieser Text ist ein Teil unseres Wochenend-Journal-Schwerpunktes "Kampfzone Mutterbrust" zum Thema Nicht-Stillen. Mehr als 50 Frauen aus der Region haben sich daran beteiligt und ihre Geschichten erzählt. Die weiteren Gesprächsprotokolle finden Sie unter
Kampfzone Mutterbrust: Harter Streit um die Milch fürs Baby
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