„Ich war heilfroh, als ich die Milch endlich los war“
Mutter, 34, Großraum Augsburg:
Ich bin mittlerweile Mutter von drei Kindern und hatte nur mein erstes Kind kurz gestillt, die beiden anderen gar nicht. Im Krankenhaus habe ich gleich Abstilltabletten genommen. Dabei hatte ich die Erfahrung gemacht, dass es relativ gut akzeptiert wird, wenn man gleich sagt man möchte nicht stillen. Nur wenn man mal dabei ist, wird alles versucht, die Mutter dazu zu ermutigen weiter zu stillen.
Die Fachleute rieten mir immer wieder durchzuhalten - trotzt Schmerzen
Trotz Fieber, Schmerzen, Blut und Eiter (immer wieder Milchstau und Brustentzündung) wurde mir von den "Fachleuten" immer wieder geraten durchzuhalten Doch trotz aller möglichen Versuche lag ich immer wieder flach. Ich ließ mich dann noch auf das natürliche langsame Abstillen ohne Tabletten ein und war heilfroh, als ich die Milch endlich los war. Meine Erfahrung war: Die Geburt ist ein Klacks gegen das Stillen. Meine Familie hat mich beim Abstillen untersützt. Im Bekanntenkreis wurde ich zwar öfters gefragt, warum ich nicht stille aber mit den "Erfahrungen" haben es alle gut verstanden.
Meine Meinung: Man kann es versuchen, aber nicht um jeden Preis. Und sollte es nicht klappen - einfach abstillen. Ich persönlich glaube nicht, dass stillen für ein Kind gut sein kann, wenn es der Mutter dabei schlecht geht. Und meinen Kindern geht es trotz Flasche gut. Und jede Frau sollte frei entscheiden können, ob sie stillen möchte oder nicht. (lea)
Dieser Text ist ein Teil unseres Wochenend-Journal-Schwerpunktes "Kampfzone Mutterbrust" zum Thema Nicht-Stillen. Mehr als 50 Frauen aus der Region haben sich daran beteiligt und ihre Geschichten erzählt. Die weiteren Gesprächsprotokolle finden Sie unter
Kampfzone Mutterbrust: Harter Streit um die Milch fürs Baby
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