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  3. Flaschenmütter erzählen: „Im Zoo tuschelten andere Mütter, als ich die Flasche gab“

Flaschenmütter erzählen
16.03.2018

„Im Zoo tuschelten andere Mütter, als ich die Flasche gab“

Mutter, 30, Memmingen:

Mein erstes Kind war ein Frühchen, das ein paar Wochen auf der Intensivstation lag. Die Ärzte sagten mir: Muttermilch ist das Allerbeste für Frühchen. Ich bekam eine Pumpmaschine mit nach Hause und fuhr die Milch täglich ins Krankenhaus. Dann stillte ich mit Stillhütchen, dann ging es ohne. Insgesamt stillte ich mein erstes Kind ein Jahr lang. Es ging ohne Probleme. Ich hatte mal wunde Brustwarzen, aber ich wollte unbedingt stillen, weil es hieß, das sei gut gegen Allergien. Im Nachhinein betrachtet, stand ich unter Druck.

Ich hatte einen Milchstau und blutende Brustwarzen

Mein zweites Kind wurde mit Kaiserschnitt entbunden. Nach der Geburt legte ich sofort an und es hat geklappt. Zwei oder drei Tage nach dem Milcheinschuss bekam ich aber blutige Brustwarzen. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, zeigte mir die Hebamme ein paar Stillpositionen. Doch zwischen Weihnachten und Silvester hatte ich auf einmal eine Verhärtung in der Brust, die immer größer wurde. Plötzlich hatte ich 40 Fieber, mir ging es total schlecht, ich bekam Schüttelfrost. Ich rief die Hebamme an, die riet: Ich soll Wickel machen, mein Mann soll losfahren und Weißkohl kaufen. Es half aber nichts. Die Schmerzen waren schlimmer als bei der Geburt. Mein Baby nahm ab und war zu schwach, die Brust auszutrinken. Zum Milchstau bekam ich auch noch blutende Brustwarzen. Ich war bedient. Alle sagten, da musst du durch, meine Freundin, die Hebamme meinten, das wird schon besser, ich solle vor dem Stillen wärmen und dann kühlen, dann wird sich das lösen. Und ich würde es später bereuen, wenn ich nicht die Zähne zusammenbeiße.

Mein Mann sagte sofort: "Gib Ruhe, wir geben Flasche"

Mein Mann hingegen hat gleich am ersten Tag der Verhärtung gesagt: "Gib Ruhe, wir geben Flasche." Aber ich dachte mir, das kann nicht sein, ich habe doch ein Jahr gestillt, warum soll das nicht klappen? Jedes Mal vor dem Anlegen fürchtete ich mich vor den Schmerzen. Ich biss jedes Mal mit den Zähnen auf ein Tuch, wenn mein Kind lossaugte. Auch die Pumpe schaffte es nicht, die Milch aus dem hinteren Teil der Brust herauszusaugen. Zudem hatte ich nun doppelte Arbeit: Pumpen, Flasche geben und ich musste mich ja auch noch um mein älteres Kind kümmern. Ich lag viel im Bett und weinte viel. Vorwürfe machte ich mir, er bekommt Allergien, wenn ich es nicht schaffe, solche Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich recherchierte im Internet, was ich nicht hätte machen sollen, denn dann fiel ich in ein richtiges Loch. Ich zweifelte an meinem Mutterdasein.

Der Kinderarzt sagte: "Hauptsache, man liebt sein Kind, das ist viel wichtiger"

Als wir dann bei der U3 beim Kinderarzt waren, der sehr cool ist, sagte der: „Scheiß auf das Stillen! Hauptsache, man liebt sein Kind, das ist viel wichtiger.“ Ich war aber so verbissen, befand mich in einem Tunnel, wollte nicht mit dem Stillen aufhören. Ich habe an mir gezweifelt. Alle können das und ich nicht, dabei hat es beim ersten doch auch geklappt. Ich nahm viel ab, bis mein Mann dann sagte: „Jetzt ist Schluss, du gibst jetzt die Flasche.“ Auch meine Schwester konnte nicht mehr mit ansehen, wie ich leide, und sagte mir: „Hör auf.“ Ich hörte auf sie.

Das war vor sechs Wochen. Inzwischen geht es mir wieder gut und es ist in Ordnung für mich, meinem Baby die Flasche zu geben. Zwischendurch war ich versucht, das Kind noch einmal anzulegen, ließ es dann aber sein. Heute denke ich: Es wäre schön gewesen, wenn es geklappt hätte, aber es hat nun einmal nicht funktioniert. Ich habe aber mein Bestes gegeben und bin über meine Grenzen hinausgegangen. Das beruhigt mich schon. Ich bin jetzt happy, wie es ist.

Heute kann ich Frauen verstehen, die nicht stillen möchten

Dennoch ist es ein seltsames Gefühl, wenn ich in der Öffentlichkeit die Flasche gebe. Neulich waren wir im Zoo und ich habe mein Kind gefüttert, da haben andere Mütter getuschelt. Ich hörte, wie eine sagte: „Ich habe mein Kind drei Jahre lang gestillt.“ Das war für mich wirklich hart.

Nach meinem ersten Kind dachte ich auch, warum stillen andere nicht? Stillen ist das schönste der Welt. Aber jetzt weiß ich: Man kennt die Geschichte ja nicht. Ich kann Frauen nun auch verstehen, die sagen, ich will mein Kind nicht stillen. Das ist vollkommen okay. (lea)

Dieser Text ist ein Teil unseres Wochenend-Journal-Schwerpunktes "Kampfzone Mutterbrust" zum Thema Nicht-Stillen. Mehr als 50 Frauen aus der Region haben sich daran beteiligt und ihre Geschichten erzählt. Die weiteren Gesprächsprotokolle finden Sie unter

Kampfzone Mutterbrust: Harter Streit um die Milch fürs Baby 

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