Nach Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe: Kevin Spacey muss vor Gericht
Nach Vorwürfen sexueller Übergriffe hatte sich Kevin Spacey mehr als ein Jahr lang aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Jetzt muss er vor Gericht erscheinen.
Die Enthüllungen über sexuelle Übergriffe in Hollywood und die #metoo-Debatte haben in den Medien in den letzten Monaten weite Kreise gezogen. Auch Kevin Spacey ist davon betroffen: Gegen den 59-Jährigen wurden kurz nach den Missbrauchsvorwürfen gegen Filmmogul Harvey Weinstein ebenfalls Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben. Bislang reagierte der Schauspieler nicht auf die Vorwürfe und tauchte unter. Das kann sich nun ändern: Der US-Schauspieler muss am Montag vor Gericht erscheinen.
Wegen unsittlichen Angriffs und Körperverletzung: Kevin Spacey muss vor Gericht
Ein Richter auf der Insel Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts hatte die Anhörung angesetzt. Die Vorwürfe von unsittlichem Angriff und Körperverletzung stammen nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einem Vorfall im Juli 2016 in einem Restaurant auf Nantucket. Spacey soll einen damals 18-Jährigen betrunken gemacht und dann unsittlich berührt haben. Nantucket ist ein beliebtes Ferienziel an der Küste von Massachusetts.
Laut Medienberichten wollte der Schauspieler zunächst nicht persönlich vor Gericht auftreten, ein persönliches Erscheinen wurde aber vom Richter angeordnet.
Kevin Spacey: Das jähe Ende einer Karriere
Spacey ist als Schauspieler weltbekannt und wurde im Laufe seiner Karriere mit vielen Preisen ausgezeichnet. 1996 gewann er den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle in "Die üblichen Verdächtigen" und im Jahr 2000 als bester Hauptdarsteller in "American Beauty". Zuletzt hatte er die Rolle des Frank Underwood in der beliebten Netflix-Serie "House of Cards" gespielt.
Zuerst hatte der Schauspieler Anthony Rapp Spacey beschuldigt, in den 80er Jahren als damals 14-Jähriger von ihm belästigt worden zu sein. Seit Herbst 2017 sammelten sich dann mehr als 30 Vorwürfe wegen sexueller Übergriffen und Belästigungen gegen Spacey. Am Londoner Old Vic Theatre, wo Spacey als künstlerischer Direktor tätig war, soll er mindestens 20 Männer belästigt haben.
In Reaktion auf den Skandal hatte Netflix seinen Zusammenarbeit mit dem Schauspieler beendet, "House of Cards" läuft seitdem ohne den Oscar-Preisträger weiter.
Kevin Spacey meldete sich zuletzt in bizarrem Video zu Wort
Zuletzt hatte Spacey sein Schweigen gebrochen und zeigte sich in einem bizarren Video mit dem Titel "Let me be frank", in dem er mit schauspielerisch gewohnt guten Qualitäten und zu den Zuschauern spricht: "Ich werde mit Sicherheit nicht den Preis für etwas bezahlen, das ich nicht getan habe." Ob da Spacey selbst oder sein "House of Cards"-Alter Ego Frank Underwood spricht, bleibt unklar. (dpa, AZ)
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