58 Kilo Marmelade, 250 Paar Schuhe

VonManfred Keller

 „Alle Jahre wieder…“ ist es gegen das Jahresende hin ein gewohntes Prozedere: Spendenaufrufe flattern ins Haus, Wohltätigkeits-Galas belegen vielfach Sendeplätze auf Fernsehkanälen, wie überhaupt allüberall Benefizveranstaltungen organisiert werden. Die Zielrichtung ist identisch, geht es doch darum, geeignete Maßnahmen für Hilfsbedürftige „Daheim oder in aller Welt“ auf den Weg zu bringen oder entsprechende Projekte finanziell zu unterstützen.

Stille Hilfe dort zu leisten, wo sie notwendig ist – das hat in Krumbach Geschichte. Und hat nachweislich seine Wurzeln beim „Bescheerungsverein Hürben“. Es sei an dieser Stelle erläutert, dass die eben formulierte Schreibweise des „ee“ in den 1890er Jahren seinerzeit wohl Duden-konform war. Denn auch im benachbarten Krumbach formierte sich kurz darauf der „Christbescheerungsverein Krumbach“. Dessen Idee und Zielsetzung war gleich geartet und auch deren Mitglieder hatten sich die gezielte Hilfeleistung für notleidende Mitbürger auf die Fahnen geschrieben.

Der „Hürbener Bescheerungsverein“ ist als recht rührig gewesene Einrichtung überliefert und auch der in der benachbarten damaligen Marktgemeinde installierte „Christbescheerungsverein Krumbach“ entwickelte ein bemerkenswertes Eigenleben im Zeichen der Humanität. Der Vereinsvorstand mit Olga Reiss, Louise Lipp und Louise Einsle im Führungstrio hatte sich seinerzeit zum Jahreswechsel finanzielle Förderung durch „Lösung von Neujahrsgratulations-Enthebungskarten“ erbeten.

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