Bauern fürchten um ihre Zukunft
Zum „Tag der Milch“ machen Landwirte ihrem Ärger Luft. Drei Cent pro Liter als Ertrag sei ruinös. Was die Erzeuger von Erdöl exportierenden Ländern lernen wollen
Zur Ausbeutung der eigenen Verwandtschaft sieht sich Johann Wachter gezwungen. „Wenn meine ganze Familie nicht mithelfen würde, müssten wir zumachen“, sagt der beim Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) für die Kreise Günzburg und Neu-Ulm zuständige Landwirt. 75 Kühe hält der 53-Jährige auf seinem 100-Hektar-Hof in Waltenhausen. Durch einen Fall des Milchpreises auf knapp 30 Cent pro Liter würde der Erlös die ständig steigenden Kosten nicht mehr decken. Drei Cent pro Liter reichten nicht für Arbeitslohn, Erhalt der Gebäude, Investitionen oder gar einen Betriebsgewinn. Raubbau am eigenen Betrieb sei leider Alltag in der Milchwirtschaft. Der „Tag der Milch“ am vergangenen Montag sei für ihn und die meisten der etwa 900 Milchproduzenten somit ein „Tag der Wut“.
Ihrem Ärger Luft machten dabei Milchbauern aus der Region. Mit über 20 Traktoren zeigten die Landwirte beeindruckend Präsenz auf dem Marktplatz in Ulm. „Niedrige Preise sind des Bauern Tod!“, steht auf einem Schild, das Manfred Stolz auf seiner Maschine montiert hat. 50 Milchkühe hält er bei Ulm-Unterweiler. Noch. Der Fall des Milchpreises gefährde die Existenz des Hofes, den seine Familie seit Generationen führt. „Meinen Kindern kann ich derzeit kaum empfehlen, Bauer zu werden“, sagt er. Auch wenn Sohn Max offenbar bereit wäre: „Wenn ich groß bin, mach’ ich Dir den Hof“, steht auf dem T-Shirt des Fast-Fünfjährigen.
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