Brückenschlag zwischen Wien und Thannhausen
Die „Reblauser“ zu Gast im Thannhauser Heimatmuseum. Musikalische Klasse von Hans Moser bis Danzer und Ambros.
Die 90 Plätze im Heimatmuseum waren innerhalb weniger Tage ausverkauft, die Reblauser, ein inzwischen weit über die Grenzen Schwabens hinaus berühmtes Männerensemble, sind schließlich eine Institution in Thannhausen, denn drei der Musiker sind echte Einheimische. Der Sänger, Gitarrist und Saxofonist Jürgen Däubler, Peter Schmid am Akkordeon und an der Gitarre sowie Wilfried Herold an der Violine bilden mit den beiden Krumbachern Anton Reischl (Gitarre sowie Sackpfeife) und Frank Müller (Kontrabass und Gitarre) das Fünfer-Ensemble. Hausherr Manfred Göttner ließ mehrfach erkennen, dass eine Wiederholung des Abends durchaus in Erwägung gezogen werde, schließlich musste zahlreichen Interessenten aus Platzmangel abgesagt werden. Die es zum Konzert geschafft hatten, konnten einen abwechslungsreichen Abend genießen, der so gar nichts zu tun hatte mit der oft hausbacken-weinseligen Schrammelei der Heurigenlokale, denn obwohl sich zugegebenermaßen mehr als einmal die Gedanken um den Wein und den Rausch drehten, nahm die ironische Verfremdung der modernen Liedermacher dem Thema jegliche Peinlichkeit.
Jürgen Däubler, Hauptsänger des Quintetts und Moderator des Abends, fand das perfekte Maß für die informativen Hinweise und stilistischen Erläuterungen. Die Reblauser führten ihre Konzertgäste durch die facettenreiche Kunst des Wiener Liedes, zu dem auch ein Volksmusiksänger wie Kurt Girk zu zählen ist. Ein Naturtalent, das nie eine Gesangsausbildung genoss und Lieder voller Sprachwitz und Temperament hervorbringt, die auch im Tuchmacherhaus das Publikum zum Lachen brachten. Däublers Hans-Moser-Sprechgesang muss ebenfalls zu den Traditionsliedern gerechnet werden. Diese traditionellen Beiträge bildeten die Ausnahme im Konzert. Das Thannhauser Schrammelquintett hat sich dem Wiener Lied in seiner Erneuerung verschrieben. Das heißt Qualtinger und Molden, Brenner und Heller, Neuwirt, Danzer, Ambros und Fendrich: Mundartmusik weit entfernt von Volksmusik und Heurigenseligkeit. Das Quintett feierte die typisch Wienerische Kunst, selbst knallharte Kritik in scheinbar freundliche Worte und einschmeichelnde Musik zu verpacken, wie sie in Ludwig Hirschs „Omama“ oder in der „Engelmacherin“ zu erleben ist.
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