Im Grunde wäre es ja sinnvoll, wenn weniger Gülle ausgebracht wird. Ein enges Regelkorsett für die Landwirte sorgt aber nicht dafür.
Dass die erhöhten Nitratwerte im Grundwasser in manchen Gegenden durchaus im Zusammenhang mit der Düngepraxis der Landwirtschaft stehen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Im Grunde ist die Idee, aus Sicht des Umwelt- und Trinkwasserschutzes, ja nicht verkehrt, den Einsatz von organischem Dünger zu beschränken. Doch indem man den Bauern immer schärfere Vorschriften aufhalst, wie und wann sie ihre Gülle ausbringen sollen, löst man dieses Problem nicht. Die Gülle wird ja deswegen nicht weniger, nur weil weniger Zeit bleibt, sie auf die Felder zu bringen. Das zugrunde liegende Problem besteht darin, dass die Landwirte immer mehr Kühe halten müssen, um mit ihrer Milch überhaupt noch einen Gewinn zu erzielen, mit dem sie ihre Familien ernähren können. Während es vor 30 Jahren in einem Dorf wie Wasserberg insgesamt etwa 150 Kühe gab, steht diese Zahl heute in einem einzigen Stall.
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Dieser Spruch lässt sich auch auf die Viehhaltung übertragen. Gülle ist im Prinzip ja nichts Schlechtes. Als Dünger ist sie geschätzt und billig zugleich. Starre Regeln sorgen in diesem Bereich jedoch nur für Verdruss unter den Landwirten, die dadurch gezwungen werden, wider besseren Wissens die Gülle auch dann auf die Felder zu bringen, wenn sich die Witterung nicht unbedingt dazu eignet. Was tun, wenn das Wetter im Januar passt, im März aber nicht mehr? Natürlich gibt es, wie in allen Bereichen, auch in der Landwirtschaft schwarze Schafe. Aber etwas mehr Vertrauen sollten wir denjenigen, die für unser tägliches Brot sorgen, schon entgegenbringen. Den Zeitpunkt und die Art und Weise, wie Dünger ausgebracht werden muss, kann ein Landwirt mit seiner ganzen Lebenserfahrung und seinem Blick für das Wetter und die Pflanzen sicher besser bestimmen, als ein theoretisches Regelwerk.
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