Die Spuren des Malerpfarrers werden sichtbar bleiben
Sieger Köder ist wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag gestorben. Sein Werk, das durch die enge Freundschaft mit Pater Theo Schmidkonz geprägt ist, wird seinen Tod überdauern
Sieger Köder war einer der bedeutendsten Maler der Gegenwart, der nur wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag in Ellwangen gestorben ist. Seine letzten Bleistiftzeichnungen galten der Illustration eines Meditationsbuches seines priesterlichen Weggefährten Pater Theo Schmidkonz. Thema war nicht der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen, sondern der Osterweg mit dem auferstandenen Heiland.
Geboren am 3. Januar 1925 in Wasseralfingen besuchte Sieger Köder zunächst eine Fachschule für Edelmetalle, wechselte dann an die Stuttgarter Kunstakademie, wurde Gymnasiallehrer für Englisch und Kunsterziehung am Gymnasium in Aalen, wo er zwölf Jahre unterrichtete. In diesen Jahren reifte der Entschluss, Priester zu werden. Mit 40 Jahren nahm er das Studium der Philosophie und Theologie auf. Tübingen und München waren seine Studienorte. In München begegnete er dem Studentenseelsorger Theo Schmidkonz. Er ermutigte den Künstler, auch als Priester sein Talent weiter zu pflegen. Seelsorger wollte Sieger Köder sein, aber er erkannte immer stärker, dass er mit seinen Bildern zu predigen vermochte. Pater Schmidkonz wurde ihm dabei Begleiter, Anreger und Berater. Eine Fülle von Bildern entstanden im Lauf der Jahre, daneben Farbfenster und auch Krippen. Die Sieger-Köder-Bibel mit ihren Illustrationen darf dabei nicht unerwähnt bleiben. Es sind Bilder mit einer großen Aussagekraft, die sich manchmal erst nach längerer Betrachtung erschließen. Pater Schmidkonz, der seit vielen Jahren im Krumbad seinen Wohnsitz hat, ist wohl ihr bester Interpret. Bis 1995 hat Sieger Köder die beiden Pfarreien Hohenberg und Rosenberg (Diözese Rottenburg-Stuttgart) betreut. Viele Bilder entstanden neben seiner Tätigkeit als Pfarrer in Nachtarbeit. Seit 1995 verbrachte er seinen Ruhestand in Ellwangen. Bis zuletzt war er schöpferisch tätig. Zum 100. Todestag von Dominikus Ringeisen schuf er farbige Glasfenster für die Aussegnungshalle mit dem Grab des Gründers der St. Josefskongregation. Sieger Köder hat zahlreiche Ehrungen im Lauf seines Lebens erfahren. 1985 wurde er Monsignore und erhielt das Bundesverdienstkreuz. Die Hochschule der Salesianer in Benediktbeuren verlieh ihm 2003 die Ehrendoktorwürde. Der bescheidene Priester, den manche den „schwäbischen Chagall“ nannten, hinterlässt ein umfangreiches Werk. Die Beichtbildchen mit Texten von Pater Theo Schmidkonz erzielten eine Millionenauflage.
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