Dolmetscher bringt Waffe ins Amtsgericht
Einen Grund dafür konnte er dem Amtsgerichtsdirektor nicht nennen
Ein „Kuriosum“, so der Günzburger Amtsgerichtsdirektor Walter Henle, gab es am gestrigen Dienstag am Amtsgericht. Bei der Eingangskontrolle schlug der Metalldetektor bei einem Mann an. Es stellte sich heraus, dass er einen Revolver mit sich führte, der ihm natürlich vom Personal abgenommen wurde. Dabei handelte es sich um eine geladene Gaswaffe. Diese könne sehr schwere Verletzungen hervorrufen, wenn sie direkt vor dem Gesicht eines Menschen abgefeuert werde, so Henle. Dass Schusswaffen mit ins Gericht gebracht werden sollten, habe man noch nie gehabt, so Henle. Gefunden würden sonst höchstens Taschenmesser, die Männer oft einfach gewohnheitsmäßig dabei hätten.
Wie weiter zu erfahren war, war der Mann beruflich zum Gerichtsgebäude gekommen. Er sollte als Dolmetscher für Englisch bei einer Haftvorführung bei Richterin Franziska Braun behilflich sein. Zur Verhandlung vorgeführt werden sollte ein Mann, der unerlaubt nach Deutschland eingereist war. Walter Henle berichtete, dass der 56-jährige Dolmetscher einen kleinen Waffenschein besitze, dass dieser aber nicht zum Mitführen der Waffe in öffentlichen Gebäuden berechtige.
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